Die Schweizer Milchproduktion sei eine standortgerechte tierische Nutzung praktisch ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmittel, schreiben die Schweizer Milchproduzenten SMP in einer Mitteilung. Trotzdem komme sie durch die vorgesehen Absenkpfade zur Reduktion der Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und zur Senkung des Nährstoffeinsatzes unter Druck. Da brauche es Verbesserungen.

Nachhaltige Grünlandnutzung

98 Prozent der Milchbetriebe setzen laut den SMP eine Kreislaufwirtschaft um und nutzen konsequent Hofdünger, was ihnen zu einer positiven Humusbilanz verhelfe und sie klimaschonend mache. Da ausserdem auf Grünflächen kaum Pflanzenschutzmittel verwendet werden, müsse deren Nutzung mit weiteren Massnahmen gefördert werden. So solle Grünfläche etwa unter das Programm «Verzicht auf Herbizide» fallen.

Eine Reduktion der Stickstoff- und Phosphorverluste um 10 Prozent ist nach Ansicht der Schweizer Milchproduzenten realistisch, die Abschaffung des 10-Prozent-Toleranzbereichs bei der Suisse Bilanz lehnen sie aber ab. Weiter fehle es in der Vorlage an Massnahmen für die vom Gesetzgeber geforderte Substitution von Mineral- durch Hofdünger. 

GMF erhalten und flexibilisieren

Dass Schweizer Milchkühe zu 92 Prozent inländisches Futter bekommen (bei Raufutters seien es 86 Prozent), bezeichnen die SMP als starkes Differenzierungsmerkmal, das nicht aufgeweicht werden dürfe. Daher sei es zentral, das GMF-Programm beizubehalten. Wobei man allerdings eine Flexibilisierung bei Mais und Futterrüben fordert: Die Begrenzung des Anteils Rüben, Ganzpflanzenmais und Kartoffeln in den Rationen sei aufzuheben, da dadurch insbesondere Milchviehbetriebe im Tal an der GMF-Teilnahme gehindert würden. 

«Die Milchproduzenten verschliessen sich keiner Weiterentwicklung, aber die vorgeschlagenen Massnahmen in Bereich Fütterung sind einfach äusserst kompliziert und nicht reif», begründen die SMP. Den Vorschlag zur Reduktion der Proteinzufuhr weist man laut Stellungnahme als «sehr praxisfremd» zurück. 

Ziele werden unterstützt

Das eigentliche Ziel der parlamentarischen Initiative der Absenkpfade unterstütze man, indem nur Massnahmen beschlossen werden, die einerseits einen Beitrag zur Zielerreichung leisten und andererseits die Nahrungsmittelproduktion hoch halten. Ausserdem begrüssen die SMP die beiden vorgeschlagenen Programme RAUS und Weide. Weiter müsse auch die Lebtagleistung (anstelle der Anzahl Abkalbungen) als sehr klimawirksame Massnahme  aufgenommen werden.