Holz ist vielseitig, sei es im Bausegment oder als Energielieferant. «Mehr Holzen wäre sicher wünschenswert, doch die Holzpreise müssen dabei auch stimmen», sagte Martin Bürgi, Präsident der Holzproduzenten Seeland (HPS) an deren Generalversammlung in Hagneck. Doch Themen wie Trockenheit, Klimawandel oder der Verbiss durch Schalenwild setzen dem Wald zu: «Die Waldbesitzer stehen hier vor grossen Herausforderungen», zeigte sich Bürgi überzeugt. Auch welche Baumarten man jetzt anpflanzen soll, wolle gut überlegt sein.
Unbeständige Winter erschweren die Planung
Dass immer mehr Brennholz benötigt wird, bestätigte auch Thomas Rohrer von der Lignocalor AG, die im Kanton Bern für die Holzbeschaffung verantwortlich ist. «Es kommt immer darauf an, wie kalt die Winter sind», sagte er. Letzten Winter habe es zum Beispiel 10 % mehr Heiztage gegeben als im Vorjahr, hielt er fest. Das sei aber immer noch 5 % unter dem Mittelwert. «Für die Planung ist es sehr schwierig, genau vorhersagen zu können, wie viel Brennholz man insgesamt braucht», so der Fachmann.
«Verlangt euren Preis, verschenkt es nicht»
Erfreulicherweise nehme auch die Nachfrage nach Holzschnitzeln laufend zu. «Energieholz ist etwas wert, verlangt euren Preis, verschenkt es nicht», appellierte Rohrer an die Waldbesitzer. Damit man den Markt in Zukunft besser beliefern könne, werde im November/Dezember in Gümmenen ein neues Energieholzzentrum in Betrieb genommen.
Mit öffentlichen Geldern unterstützt
Dass der Wald dem Kanton Bern nicht egal ist, bestätigte auch Silvio Schmid von der Waldabteilung Mittelland. «Mit 2,9 Mio Franken unterstützen wir den Wald finanziell bei der Jungwaldpflege, der Erschliessung, bei der Biodiversität oder im Bereich des Schutzwaldes», hielt er fest. Das seien immerhin 73,57 Franken pro Hektare Wald.
Eine Stimme aus dem Publikum relativierte aber, dass sie für die Jungwaldpflege in ihrem Burgerwald nur insgesamt 90 Franken erhalten würde. «Ich weiss, das ist nicht viel. Hier stehen die Waldbesitzer bei der Jungwaldpflege sicher in der Eigenverantwortung», so Schmid abschliessend.