Schon seit 2009 dürfen Wiederkäuer ausschliesslich mit Biofutter gefüttert werden. Lediglich mit Ausnahmebewilligung einer Zertifizierungsstelle darf in Notsituationen, zum Beispiel in der Dürre im Jahre 2018, ein Teil konventionelles Futter zugekauft werden. Aber ab dem 1. Januar 2022 ist damit Schluss. «Per 01. Januar 2022 müssen Betriebe, welche nach den Richtlinien der Bio Suisse produzieren, ihre Wiederkäuer ausschliesslich mit Schweizer Knospe‐Futter füttern», schreibt Bio Suisse in einer Medienmitteilung. Das heisse, Raufutter-Importe fallen ab dem Zeitpunkt weg.

Auch allfälliges Kraftfutter muss von Schweizer Knospe-Betrieben stammen. «Dies bedeutet, dass bei gleichbleibendem Bedarf das heute importierte Raufutter in der Schweiz produziert werden muss», betont Bio Suisse.  Grundsätzlich muss der Zukauf von Raufutter frühzeitig erfolgen und kurzfristige Käufe zum Beispiel von Heu sind nicht mehr möglich. «Die Biobörse ist hierfür eine gute Plattform Produzenten, die einen Raufutterüberschuss oder Raufuttermangel haben, können sich auf der hier nach Abnehmern und Anbietern erkundigen», weisst Bio Suisse auf diese Webseite.

Richtpreise veröffentlicht

Schon veröffentlicht Bio Suisse Richtpreise für Raufutter aller Art. «Die definierten Richtpreise sollen dazu dienen einen attraktiven Markt für Futterproduzenten und Händler zu bilden», teilt Bio Suisse mit.  Zudem sollen sie die rentable und nachhaltige Produktion als auch die Partnerschaft zwischen den viehlosen Betrieben und Tierhalter fördern.

Qualitätskriterien festgelegt

Für ackerbaubetonte und viehschwache Biobetriebe seien die Produktion und der Verkauf von Raufutter ein wichtiger Teil des Betriebes, heisst es in der Mitteilung von Bio Suisse. Der Ausschuss habe für den Käufer und Verkäufer Qualitätskriterien festgelegt. Demnach gilt für den Kauf und Verkauf von Raufutter folgendes:

  • Futter soll frei von Unkraut und Giftpflanzen, Blacken, Verschmutzung (Erde, Steine, sonstige Fremdkörper), Schimmel, Staub etc. sein.
  • Futter soll keine lagerbedingten Schäden oder Qualitätsminderung aufweisen.
  • Qualität soll nach TS sowie Proteingehalt (NIR) ggf. und nutzbarer Energie (NEV/NEL) abgerechnet werden. Das FiBL bietet Raufutteranalysen an. Die Kosten betragen Fr. 50.- pro Analyse inkl. ein Beratungsgespräch per Telefon nach Bedarf.
  • TS-Gehalte sind nach wie vor gemäss Agridea Richtpreise Raufutter zu definieren.
  • Als Top-Qualität gilt Produktion aus dem aktuellen Jahr (Mai-Mai).