Viele Länder haben sich offensichtlich von der Corona-Krise erholt und kaufen die Märkte leer, wie das Magazin «Schweizer Landtechnik» beschreibt. Infolgedessen fehlt es an Stahl, Kunststoff, Elektronik und anderen Stoffen. Die Knappheit lasse die Rohstoffpreise ansteigen. Der CRB-Index, der 19 verschiedene Rohstoffe umfasst und als Indikator für die Kostenentwicklung in der Industrie verwendet wird, war im vergangenen Mai so hoch wie seit dem Jahr 2015 nicht mehr.

Werk sieben Tage geschlossen

Teilweise kommt es zu kompletten Produktionsausfällen oder Verzögerungen im Transport, wie Fendt-Chef Christoph Gröblinghoff gegenüber der «Schweizer Landtechnik» Ende April die Situation schilderte. Fendt musste damals an zwei Standorten die Produktion für sieben Arbeitstage aussetzen, weil ein Gussteil-Zulieferer nicht liefern konnte.

Allerdings ist die Nachfrage nach neuer Landtechnik derzeit besonders hoch. Gemäss dem europäischen Dachverband der Landmaschinenindustrie ist der allgemeine Geschäftsklimaindex (ein auf Umfragen beruhender Index, der Auskunft über die Erwartungen von Managerinnen im Hinblick auf die künftige Marktentwicklung geben soll) für die landwirtschaftliche Maschinenindustrie in Europa auf dem höchsten Stand seit 2008 gestiegen, wie das Magazin «Schweizer Landtechnik» zusammenfasst.

Bis zu zehn Monate warten

In der Schweizer Landtechnikbranche käme es – tendenziell steigend – zu Lieferverzögerungen und in einigen Segmenten würden die Preise bereits ansteigen, wie eine Umfrage der «Schweizer Landtechnik» zeigt. Bei elektronischen Komponenten, Sensoren, Hydraulikkomponenten, Kunststoffteilen, Reifen, Stahl, Holz und Sitzen kommt es zu den grössten Problemen bezüglich Lieferung. Je nach Hersteller und Gerät komme es zu Lieferverzögerungen von zwei Wochen bis zu zehn Monaten, wie das Fachmagazin eruiert hatte.