Am Donnerstag, 7. August, dröhnen in Bonau TG die Motoren auf dem Acker. Zwölf Traktoren ziehen Maschinen über das Stoppelfeld. Pflüge, Walzen, Eggen, Sämaschinen ziehen ihre Bahnen – neben ihnen stehen Landwirte aus dem Thurgau, welche die Maschinen beäugen und das Resultat der Arbeit beurteilen. Sie alle kamen auf Einladung der Ott Landmaschinen AG, die in Bonau ihren Feldabend durchführte.

Zwei Traktoren fallen auf

Die Organisatoren haben Glück mit dem Wetter – es spielt mit. Nachdem es im Juli tagelang regnete und die Böden vielerorts durchnässt waren, ist der Boden in Bonau nach einer Schönwetterphase Anfang August wieder trocken genug zum Befahren und Bearbeiten. «Es ist etwas knapp, aber es geht», sagt Barbara Stettler, Produktmanagerin bei Ott und Organisatorin des Anlasses.

Mit dem Mikrofon in der Hand lässt sie die am Feldrand Spalier stehenden Traktoren einzeln oder im Doppel vorfahren. Neben ihr steht Thomas Hofer, ebenfalls Produktmanager bei Ott und Mitorganisator des Abends. Hinter einem Sicherheitsband verfolgen Landwirte, wie Stettler und Hofer wie bei einem Pingpongspiel im Wechsel zügig die Maschinen vorstellen.

Nebst den Maschinen begutachten die Landwirte auch Zugfahrzeuge mit Interesse. «Das sind noch richtige Traktoren», sagt ein Landwirt und blickt anerkennend in Richtung zweier blitzblank herausgeputzter Modelle aus den 1980er-Jahren: der Ford 7810 und der Fiatagri 100-90 DT. Mit ihrem kantigen Aussehen und ihrem rauen Klang heben sie sich von den abgerundeten und gestylten modernen Traktoren deutlich ab.

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Die neue Centaya-Linie

Die Vorführung beginnt mit dem Pflug Cayros M 4-950 des deutschen Herstellers Amazone. Der Firmenname hat eine ungewöhnliche Herkunft: «Amazone heisst soviel wie Heldin», empfahl 1891 ein Lehrer dem Gründer des Unternehmens, Heinrich Dreyer. Seither trägt der Landtechnikhersteller aus Niedersachsen diesen Namen aus der antiken griechischen Sagenwelt. Neben Pflügen bietet Amazone heute das volle Programm an Maschinen für Bodenbearbeitung und Saat.

In Bonau stehen an diesem Abend mehrere von ihnen auf dem Feld. Neben der Aufbausämaschine Cataya fällt besonders die neue pneumatische Sämaschinenlinie Centaya auf – eine Weiterentwicklung der bestehenden AD-P-Serie.

Bereits optisch unterscheidet sich die Centaya vom Vorgängermodell: Der Saatgutbehälter sitzt näher am Traktor, der Verteilkopf ist nach hinten gerückt. «Durch diese Gewichtsverlagerung brauchen wir weniger Frontge-wicht und entlasten die Vorderachse. Zudem ist der Verteilkopf für Wartungs- und Reparaturarbeiten leichter erreichbar», erklärt Barbara Stettler die Vorteile der neuen Centayas.

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50 cm tief gelockert

Nach der Vorstellung fällt das Sicherheitsband. Die Landwirte treten näher ans Feld und begutachten die Arbeit der Maschinen, die jeweils zwei Bahnen fahren.

Ihre Geschwindigkeit variiert je nach Arbeitsvorgang und Bearbeitungstiefe. Im Schritttempo zieht der Fiatagri 100-90DT den «Grass-Tiller» – einen Tiefenlockerer des dänischen Herstellers HE-VA – über das Feld. Die drei Zinken der 2,5 m breiten Maschine reichen bis zu 50 cm tief in den Boden und brechen Verdichtungen auf – wie bei einer Welle auf dem See hebt sich der Boden sichtbar bei jeder Durchfahrt der Maschine.

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Ideal für den Stoppelsturz

Deutlich schneller ist die Scheibenegge Catros 3003 unterwegs. «Es ist die perfekte Maschine für den Stoppelsturz. Die grob gezackten Scheiben sorgen für mehr Aggressivität», sagt Barbara Stettler.

Diese Aggressivität sieht man bei der Vorführung. Sobald die vom Hersteller empfohlenen 12 bis 15 km/h erreicht sind, durchschneiden die gezackten Scheiben den Boden und durchmischen diesen. Dank eines ausgeklügelten Rahmens, den Amazone als Smart-Frame-System bezeichnet, arbeiten sämtliche Scheiben zudem gleichmässig tief. Laut Barbara Stettler kann man die Catros 3003 in Kombination mit einer Messerwalze auch für das Einarbeiten einer wüchsigen Gründüngung einsetzen.

Ausklang zum Schluss

So schnell wie die Vorführung begann, so schnell endet sie mit der Durchfahrt der letzten Maschine. Aufgereiht im Spalier wie zu Beginn, stehen die Traktoren am Feldende. Um sie herum diskutieren die Landwirte. Viele bleiben noch bei Wurst und Getränk, tauschen sich aus und sprechen bereits über die bevorstehende Bodenbearbeitungs- und Saatperiode.