Im August haben Paul und ich mehrere natürliche Mittel gegen Zecken miteinander kombiniert. Paul trug seine Bernsteinkette, bekam täglich einen Esslöffel Schwarzkümmelöl über sein Futter und wurde etwa jeden zweiten Tag mit Kokosöl eingeschmiert.

Wechselwirkungen bei der Kombination verschiedener Präparate ausschliessen

Zunächst habe ich mir darüber Gedanken gemacht, ob die Kombination verschiedener Präparate eine negative Auswirkung auf die Gesundheit des Hundes haben kann. In unserem Fall traf dies nicht zu. Allerdings sollte die Kombination rein innerlich anzuwendender Mittel vorher mit dem Tierarzt besprochen werden. Es sind viele Zecken-repellierende Kapseln, Essenzen und Öle im Handel erhältlich, die an den Hund verfüttert werden sollen. Mögliche Wechselwirkungen im Körper sollten aber vor der Gabe ausgeschlossen werden.

Pauls Zeckenbilanz kann sich sehen lassen

Unsere Zeckenbilanz für den vergangenen Monat war erfolgreich, denn Paul hatte keine einzige Zecke. Insgesamt zählten wir seit Mai sechs Zecken, die ich ihm entfernen musste. Vergleichbar ist diese Zahl mit den Ergebnissen einer Studie der Veterinärmedizinischen Uni Wien. Dort wurden insgesamt 90 Hunde über ein Jahr bezüglich ihres Zeckenbefalls beobachtet. Durchschnittlich hatte jeder Hund, der an der Studie teilnahm innerhalb des Beobachtungsjahres acht Zecken.  

Auch Milben oder Flohbefall muss bedacht werden

Sechs Zecken sind für mich in einer Sommersaison in der ich nur natürliche Zeckenrepellents nutzte absolut vertretbar. In Bezug auf den Zeckenbefall kann ich also gut auf chemische Mittel verzichten. Allerdings ist es auch so, dass chemische Mittel Haustiere meist nicht nur vor Zecken, sondern auch effektiv vor andere Parasiten wie Milben und Flöhen schützen. Auch natürlichen Repellents wird nachgesagt, vorbeugend gegen diese Parasiten zu wirken. Allerdings liegt es auf der Hand, dass chemische Mittel in dieser Hinsicht effizienter sind. Gebe ich meinem Hund ein chemisches Antiparasitikum, heisst das im Normalfall: Keine Zecken, keine Milben, keine Flöhe. Ein grosser Vorteil!

Wenn der Floh der Elefant im Raum ist

Wohingegen Zecken einzeln auftreten, entfernt und entsorgt werden können, ist ein Befall von Flöhen im Haushalt mit weitreichenderen Konsequenzen verbunden. Zugegeben: Flöhe lösen keine Krankheiten wie FSME oder Boreliose aus, dafür sorgen sie jedoch für starken Juckreiz und können Überträger von Bandwürmern sein. Werden junge Tiere befallen, können Flöhe sogar zu einer Blutarmut führen. Flöhe verbreiten sich zudem gerne in allen Textilien, mit denen der Hund im Haus in Berührung kommt und als wäre das nicht schlimm genug – sie machen auch vorm Menschen nicht Halt. Bei einem Flohbefall sollte sofort ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. 

Klarer Vorteil für chemische Antiparasitika

Die effektive Bekämpfung von Flöhen ist mit viel Aufwand verbunden. Gerade in einem Haushalt mit Kindern gibt es unzählige Stofftiere, die, neben allen anderen Textilien wie Couchbezüge oder Bettwäsche, bei mindestens 60 Grad gewaschen werden müssen um die Blutsauger loszuwerden. Ganz zu schweigen von der Behandlung des Hundes mit speziellem Flohpuder oder Shampoo. Die Gefahr eines Flohbefalls trägt für mich also definitiv zur Rechtfertigung eines chemischen Antiparasitikums bei.

Mein Fazit zu diesem Sommer ohne chemische Zeckenmittel

Zecken kann ich bei Paul auch ohne Chemiekeule beikommen. Das hat mein Experiment mir in diesem Sommer gezeigt. Eine gute Nachricht, denn wegen seiner Krampfanfälle, die er vor einigen Jahren hatte, kommt der Einsatz von einigen chemischen Mitteln wie zum Beispiel Bravecto für ihn nicht in Frage. Und mit den sechs Zecken, die er über den ganzen Sommer verteilt hatte, kann ich leben. Allerdings werde ich aufgrund der Gefahr eines Befalls anderer Parasiten im nächsten Sommer über ein alternatives chemisches Produkt nachdenken.

Hier geht es zu den einzelnen Testberichten zu den natürlichen Mitteln gegen Zecken:
Kokosöl
Bernsteinkette
Schwarzkümmelöl