Die Metzger seien beinahe überlastet, heisst es im Fernseh-Beitrag von SRF aus den sechziger Jahren. Damals wütete in der Schweiz die Maul- und Klauenseuche (MKS) und acht Schlachthöfe führten in der ganzen Schweiz Notschlachtungen durch. Leere Ställe waren die Folge davon.

Seuchencamions führten die Bestände zu den Not-Metzgereien und wurden anschliessend zur Desinfizierung mit Natronlauge abgespritzt. Auch die Helfer spritzen sich nach dem Ausladen mit Wasser ab, um eine weitere Verschleppung des Virus zu verhindern. Die von der Krankheit befallenen Rinder leiden unter anderem an schmerzhaften Klauen, was im Video beim Abladen der Rinder gut ersichtlich ist.

Maul- und Klauenseuche (MKS)

Die MKS ist eine Viruserkrankung und gehört zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Seuchen bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Sie kann alle Klauentiere befallen, also Schweine, Rinder, Hirsche usw. Rinder haben besonders schwere Krankheitsverläufe. Für Menschen ist sie unschädlich.

Kommt die MKS noch vor?
Die Maul- und Klauenseuche kommt in vielen Ländern noch vor, so zum Beispiel in Nordafrika, in Asien und in der Türkei. Die Schweiz ist frei von MKS, der letzte Fall trat 1980 auf. 2001 gab es einen Ausbruch auf Grossbritannien, der auch Fälle in Frankreich, den Niederlanden und Irland zur Folge hatte.

Gibt es eine Impfung?
Bis 1991 wurden alle Rinder regelmässig gegen MKS geimpft. Seither ist die MKS-Impfung in der Schweiz und in der EU verboten, da die Europäischen Stämme ausgerottet wurden und die Impfung gegen die anderen Stämme ausserhalb der EU keinen Schutz mehr geboten hätte.

Was sind die Symptome?
Rind: Hohes Fieber, Milchrückgang, Appetitlosigkeit, Apathie und typische Blasenbildung an Maul, Zunge, den Klauen und Zitzen.
Schwein: Blasenbildungen und Entzündungen in erster Linie an den Klauen.
Schafe und Ziegen: Sie haben einen unauffälligen Verlauf, können das Virus aber weitergeben.
Für erkrankte Tiere gibt es keine Behandlungsmöglichkeit.

Weitere Infos rund um die Maul- und Klauenseuche gibt es in einem Flyer des BLV.

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