«Ich mach nicht bei der Landfrauenküche mit, weil ich denke, ich koche am besten. Mir gefiel, wie die Inderbitzin letztes Jahr zum Fenster hinausjutzte», gesteht Marianne Dietrich. Diesen Jutz fand die Bäuerin aus Schwellbrunn im Kanton Appenzell Ausserhoden so «nördig», dass sie sich kurzfristig und unüberlegt zur diesjährigen «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» anmeldete. Kaum war die Bewerbung abgeschickt, dachte sie jedoch: «Was mach ich hier bloss!?» Sie erzählte niemandem etwas davon und vergass ihre Anmeldung im Alltagstrubel bald wieder.

Überzeugungsarbeit von den Kindern

Dann kam der Anruf vom Schweizer Fernsehen. «Ich sagte nicht gleich zu. Ich müsse das mit meinem Mann besprechen.» Dieser fand nur: «Ernsthaft!?» Um ein Vielfaches mehr begeistert waren die Kinder, vor allem die Zwillingsbuben: «Mami du musst unbedingt mitmachen. Wir zäuerlen dann auch beim Empfang der Landfrauen», erzählt die dreifache Mutter rückblickend.
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Ihren Kochstil beschreibt Marianne Dietrich als «Handgelenk mal Pi», und rassig müsse es gehen. «Ich koche gern und täglich mehrmals. Wir wollen ja nicht verhungern», meint sie scherzhaft. Die moderne und geräumige Küche ist blitzblank. Das sei nicht nur heute so: «Ich habe es gerne, wenn es sauber und aufgeräumt ist», gibt sie zu. Auch im Stall ist es übrigens sehr ordentlich. Nur im Bastelzimmer herrsche ein Puff, deshalb lässt sie niemanden rein. Sie malt dort Bilder im Stil der traditionellen Appenzeller Malerei, ziseliert metallene Silvesterkläuse oder werkelt an sonst etwas herum.

Tradition und Brauchtum wird bei Familie Dietrich rege gepflegt

Brauchtum wird im Hause Dietrich rege gelebt und gepflegt. Über dem Küchentisch thront ein aus Holz geschnitzter Alpaufzug, an der Wand hängt ein Bild der Kinder in der Tracht. «Ich komme aus einem Chlausenhaus», erzählt Marianne Dietrich. Klar trägt auch sie während der Landfrauenstaffel meist die Tracht.

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Ihr Mann Hansueli mag es ebenfalls traditionell, vor allem wenn es z Alp geht. «Das Fernsehen hat bei den Vorbesprechungen für die «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» unsere Fotoalben gesehen und filmte uns bereits bei der Auffahrt.»

 

Marianne Dietrich im grossen Videoporträt

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Z Alp mit 22 braunen Kühen

Auf der Alp sind Dietrichs mit ihren 22 braunen Kühen meist vom 20. Mai bis 20. September. Mit dem Auto sind es 25 Minuten Weg. Marianne Dietrich zeigt zum Fenster hinaus, zwischen den Geranien hindurch. «Dort würde man bei schönem Wetter den Säntis sehen, und gleich etwas weiter unten ist unsere Alp.» Die Familie sei gerne dort. Im unteren Alpgebäude kocht sie mit Holzfeuer und Lochpfanne, im oberen hat sie einen Gasherd.

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«Wenn ihm Frühjahr und im Herbst Hansueli in einer Autogarage Pneus wechselt, bin ich der Bauer auf dem Hof», erzählt Marianne Dietrich lachend. Stolz ist die Bäuerin auf ihre Hochbeete. Diese stehen auf dem Hofplatz mit bester Sicht auf die Alp. Mit dem Gemüse, das darin wächst, bekocht sie ihre Familie und natürlich die Landfrauen.

 

Steckbrief

Name: Marianne Dietrich

Alter: 38

Familie: Mann Hansueli (43), Zwillinge Hansueli und Christian (14), Franziska (9)

Beruflicher Werdegang: Haushaltslehrjahr, verschiedene Stellen in Metzgerei, Bäckerei und im Service

LN: 7,5 ha eigenes Land, 8,5 ha Pacht bis 2022 plus Gemeinschafts-Alp

Tierbestand: 22 OB- und ROB-Kühe mit Hörnern, 1 Stier, 14 Jungvieh, 6 Ziegen, 20 Schweine, 7 Hühner, 1 Hund und ein paar Katzen

 

Beim Landfrauen-Menu wild drauflos gekocht

«Beim Landfrauen-Menu bin ich ein schlimmer Finger. Ich habe genau einmal das Fleisch ausprobiert, damit es nicht trocken wird.» Beim Rest habe sie einfach, wie sie sei, «wild drauf los» gekocht. Wahrscheinlich habe sie deshalb die gross angekündigte Dekoration beim Hauptgang vergessen.

Wie sie so erzählt, kommt Hansueli ins Haus. Er hört zu, macht ab und zu einen Spruch und bringt damit seine Frau zum Lachen. «Ich hätte nie gedacht, dass wir ein Paar werden», meint Marianne Dietrich. Man habe sich gekannt, aber Hansueli hatte einen Schatz. «Als ich einmal bei Hansueli auf der Alp zu Besuch war und meine Rückfahrtgelegenheit verpasste, bot er mir seinen Taxidienst gegen einen Kuss an.» Aus dem Kuss sei dann Schmusen geworden. «Der Hansueli ist halt ein Lustiger!» Sein Service beim «SRF bis de Lüt – Landfrauenküche»-Essen sei auf jeden Fall sehr amüsant gewesen. 

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Dann dürfen wir also mit Spannung die erste Folge der «SRF bis de Lüt – Landfrauenküche» erwarten. Und wer weiss, vielleicht jutzt zum Schluss Marianne Dietrich zwischen ihren Geranien, in Richtung Säntis, zum Fenster hinaus.

 

6 Fragen an Marianne Dietrich

Das esse ich nicht gerne: Meeresfrüchte.

Immer im Kühlschrank habe ich: Schmalz (selbstgemachte Butter)

Meine Küchenwunderwaffe ist: Mein Thermomix, er war beim Landfrauenmenu im Einsatz beim Stock und beim Parfait.

Unser Familienritual am Tisch: Wir essen alle auf und putzen den Teller mit Brot auf.

Das ist der häufigste Störfaktor beim Kochen: Viecher beim Salatrüsten. Ich habe nicht gerne, wenn es im Salat lebt.

Das war als Kind mein Lieblingsessen: Milchreis oder panierter Fisch.

 

 

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