Sie starten morgen am Strickhof an der kantonalen Vorausscheidung für die Swiss Skills 2025. Nervös deswegen?

Pascal Graf: Nein, eigentlich nicht. Im Bereich Landtechnik mache ich mir keine Sorgen, denn im Erstberuf bin ich Landmaschinenmechaniker. Diese Woche nahm ich mir noch etwas Zeit, meine Pflanzenkenntnisse zu vertiefen und im Stall Kühe und Rinder zu beurteilen. Ich werde einfach mein Bestes geben.

Wer wird Ihre stärkste Konkurrenz sein?

Das ist schwierig, zu beurteilen. Zwei, drei Kollegen sind aus meiner Parallelklasse. Wir kennen uns gut, da wir auch viel zusammen unternommen haben. Andere kenne ich zu wenig, um ihre Stärken einzuschätzen. Ich denke, man macht das auch miteinander. Es ist eine einmalige Chance, dabei zu sein. Ich mag es jedem gönnen, der weiterkommt.

Am vergangenen Samstag bekamen Sie Ihr Diplom als Landwirt EFZ überreicht. Was für einen Traktor benutzten Sie an der Traktorparade?

Es handelte sich um einen MB Trac 1100 von Mercedes aus den Jahren 1987–1991. Geschmückt hat ihn meine Schwester Fabienne, die Floristin gelernt hat.

Ging das Feiern nach dem offiziellen Strickhof-Anlass noch weiter?

Mit meinen Kollegen Florian Hartmann, Janis Gammeter und Nino Saller veranstalteten wir auf Sallers Hof in Volken ein Fest für unseren Abschlussjahrgang. Wir stellten einen Pool auf und organisierten alles für die perfekte Grillparty inklusive Bier.

Wie kamen Sie zu der Ehre, an der Diplomfeier das Schlusswort zu halten?

Unser Klassenlehrer Manuel Peter fragte mich an. Ich war im OK-Team vom Strickhof-Ball und musste dabei viel organisieren und Leute führen. Manuel fand, dass ich also auch gut an der Diplomfeier etwas sagen könne.

Sie erwähnten dabei das Miteinander auf dem Lehrbetrieb mit den Senioren und Kindern. Warum war Ihnen das wichtig?

Das wird nie angesprochen. Der Lehrbetrieb in der Landwirtschaft besteht ja nicht nur aus dem Lehrmeister, sondern man wird in die Familie integriert, wo oft drei Generationen nahe beieinander wohnen und auf dem Hof mitarbeiten. Man weiss, wie es daheim mit den Grosseltern läuft und wie es auch anders auf dem Lehrbetrieb sein kann – je nachdem, welche Charaktereigenschaften aufeinandertreffen. Wir Lernenden nehmen also auch viel über das Miteinander auf den Lebensweg mit – auch wenn das nie in einer Lerndokumentation auftaucht.

Warum haben Sie sich nach Ihrem Erstberuf entschlossen, Landwirt zu lernen?

Wir haben daheim in Sternenberg einen Betrieb, den ich übernehmen kann. Es war immer mein Plan, Landwirt EFZ abzuschliessen. Zuerst wollte ich aber etwas anderes lernen und habe die Lehre als Landmaschinenmechaniker gemacht. Es sind beides anspruchsvolle Berufslehren. Zeit, um Hobbies nachzugehen, hatte ich definitiv nicht.

Aber Ausgang lag schon drin?

Ja klar. Meistens gehen wir an Dorffeste – halt so Strickhofball-ähnliche Anlässe. Nächstens, nach der Swiss-Skills-Vorausscheidung, trifft man mich am Tösstaler Sommernachtsfest in Rikon an.

Steht auch schon fest, wann Sie den Hof übernehmen werden?

Das hat noch Zeit, mein Vater ist noch nicht im Pensionsalter. Ich arbeite bei der Firma Berwert Bau und Landtechnik AG in Wila, wo ich meine Lehre als Landmaschinenmechaniker absolvierte. Im Winter mache ich die Handelsschule am Strickhof, das Jahr danach die Betriebsleiterschule. Dazwischen arbeite ich als Landmaschinenmechaniker, daheim auf dem Betrieb und bei Gelegenheit für einen Lohnunternehmer.