Wer kennt sie nicht, diese unangenehme Situation: man ist an einer Veranstaltung und es kommen ständig neue Leute dazu. Es sind Leute, die man kennt, oder man meint, dass man sie kennen sollte. Wie heisst denn der nun schon wieder? Die Person kommt immer näher, grüsst freundlich mit der Hand und gibt allen den richtigen Namen. Und wir stehen immer noch da und suchen krampfhaft nach seinem Namen.

Wenn das Gedächtnis nicht mitspielt, bleiben noch zwei Möglichkeiten

Es gibt drei Möglichkeiten auf diese Situation zu reagieren. Erstens: Man sagt einfach «Sälü». Zweitens: Man bittet die Person mit «chasch mer hurti häufe». Oder drittens: Man hat ein Personengedächtnis wie Hans Jörg Rüegsegger und kann der Person direkt den Namen geben. Gehört man zu der Gruppe der Letzteren fragt man sein Gegenüber auch noch, wie es den Kindern Sophie und Chrigu geht und ob die Ferien in den Dolomiten schön waren.

Ein einfaches Sälü macht deutlich, was Sache ist

Gehört man zu der mittleren Gruppe, dann ist es einem ein wenig peinlich, sein Gegenüber nach dem Namen zu fragen. Vor allem, wenn es das sechste Mal ist … Ich mache es wie die aus der ersten Gruppe: Ein frisches «Sälü» stellt klar, dass ich deinen Namen nicht mehr weiss und es ist deshalb okay, wenn du meinen auch nicht mehr weisst!

Wie machen die das bloss?

Bei Menschen mit einem unglaublichen Personengedächtnis frage ich mich jeweils, wie die das bloss machen? Schiessen die heimlich ein Foto von ihrem gegenüber, legen dann ein Album an und trainieren damit die Namen? Oder sind diese Menschen einfach Naturtalente und können das so gut, wie Roger Federer Tennis spielen kann?

Ganz egal, was es ist, ich bin immer wieder fasziniert von solchen Menschen.