Gerade mal 5 Prozent der 2088 Teilnehmenden an einer Online-Umfrage tragen nach eigenen Aussagen immer einen Sicherheitsgurt, wenn sie mit einem Fahrzeug unterwegs sind. Um bei Unfällen schwere Verletzungen oder Todesfälle zu verhindern, sollte dieser Wert sehr viel höher sein. Nach 1,5 Jahren haben gemäss einer Mitteilung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und dem Schweizer Bauernverband (SBV) 74 Prozent der Befragten schon einmal von der Kampagne «schon geschnallt?» gehört oder gelesen – der durchschlagende Erfolg scheint angesichts der Zahlen aber ausgeblieben zu sein.

Viele Fahrzeuge haben gar keinen Gurt

Insgesamt haben die Umfrage-Teilnehmenden gemäss Mitteilung 9’875 Fahrzeuge im Einsatz (3-4 pro Betrieb). Weniger als die Hälfte davon (42 Prozent) davon seien schon mit Gurt gekauft worden, 11 Prozent rüstete man damit nach. Damit kann man sich in jedem zweiten Fahrzeug – mangels Gurt – gar nicht anschnallen. In 17 Prozent der Fälle traf dies sogar auf alle Fahrzeuge auf dem Betrieb zu.

Gut ein Viertel (27 Prozent) der Befragten gaben an, mindestens ein Fahrzeug selbst nachgerüstet zu haben. Dies wegen eines Obligatoriums als Lehrbetrieb (36 Prozent), wegen Hanglage (10 Prozent), Angestellten (9 Prozent) oder Kindern, die selbst am Steuer sitzen oder mitfahren (6 Prozent). In 3 Prozent der Fälle war «Schon geschnallt?» der Auslöser für die Nachrüstung gewesen.

Mehr zum Nachrüsten eines Fahrzeigs mit einem Sicherheitsgurt erfahren Sie hier. 

Man will ein gutes Vorbild sein

55 Prozent der Befragten benutzen selten oder nie einen Sicherheitsgurt, schreiben SBV und BUL weiter. Wer es doch tut, sei meist durch seine eigene Vorbildfunktion für Lernende und Mitarbeitende oder bessere Gurtsysteme motiviert (jeweils 29 Prozent). Jede fünfte Person würde sich bei einem Obligatorium anschnallen, gleiches gilt für Warnhinweise beim Nichttragen eines Gurts (Summer).

Gut bekannt, aber zu wenig umgesetzt

Nach zwei Jahren sei die Kampagne gut bekannt, werde aber noch nicht oft genug umgesetzt, so das Fazit der Verantwortlichen. Deshalb will man «Schon geschnallt?» auch 2022 weiterführen. Auch in diesem Jahr hätten etliche Unfälle gezeigt, wie wichtig das Anschnallen wäre. «angegurtete Personen kamen in der Regel mit leichten oder gar keinen Verletzungen davon. Fahrzeugstürze ohne getragenen Sicheheitsgurt hingegen hatten oft schwere bis tödliche Folgen», geben BUL und SBV abschliessend zu bedenken.