Am letzten Freitag, 22. April 2022 wurde sie nach zwei Jahren Pause eröffnet, und offensichtlich ist das Bedürfnis für Begegnungen gross. Das zeigt der Besucheraufmarsch an der Zentralschweizer Frühjahrsmesse auf der Luzerner Allmend, die noch bis 1. Mai dauert.

Das Miteinander von Städtern und Landschäftlern stehe im Mittelpunkt, betonte der Luzerner  Regierungspräsident Marcel Schwermann bei der Eröffnung.

Bauern suchen Dialog

Auf Begegnungen und Dialog setzt auch die Landwirtschaft, welche mit zahlreichen Ständen an der Luga präsent ist. Im Tierzelt wie auch an der Sonderschau Huhn und Ei wird auf die aktuelle Haltung und das Tierwohl hingewiesen.

«Wir versuchen, mit einfachen Botschaften den Leuten die komlexen Zusammenhänge zu erklären», sagt Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband ( LBV). Im Gespräch werde den Luga-Besuchern aufgezeigt, dass die Bauern sehr wohl bereit seien, auf die Wünsche der Konsumenten einzugehen. «Die Labelvielfalt ist hoch, jeder kann kaufen, was er will.» Dass aber ein Teil der Labelprodukte mit Absatzschwierigekeiten zu kämpfe, das überrasche viele Besucher, stellt Felder fest.

Das Wissen schwindet

Hella Schnider vom LBV berichtet von vielen guten Gesprächen und spürbar sei viel Interesse und Verständnis für die Landwirtschaft. Junglandwirt Gabriel Ruckli erlebte am Sonntag offene und freundliche Leute, welche die Gespräche mit Bauern und Bäuerinnen schätzen und positive Echos abgeben. Feststellbar sei aber schon, dass viele Leute nur mehr wenig über die Landwirtschaft und aktuellen Haltungsformen wissen. Im Dialog könnten Vorurteile abgebaut werden. 

Schmoren macht zart

Die Bäuerinnen zeigen in der Kocharena, dass ein Tier nicht nur aus Filets, sondern aus verschiedenen schmackhaften Fleischstücken besteht. So zeigte Markus Roten, Präsident der Zentralschweizer Metzger wie ein Flat Iron Steak vom Schweizer Rind, besser bekannt als Schulterspitz, zart zubereitet werden kann.

Andrea Herger, welche die Kocharena moderiert, stellt ein grosses Interesse bei den Konsumentinnen für die Verwendung auch von weniger wertvollen Fleischstücken fest. «Die Rezeptvorschläge werden fleissig mitgenommen.» Vermeidung von Food-Waste und mehr Nachhaltigkeit liege offensichtlich im Trend. Gerade bei Schmorgerichten gebe es viele Aha-Effekte und Offenheit, solche selber auszuprobieren. Am meisten Fragen gebe es zum ausgestellten eingebeizten Schweinepfeffer in grossen Gläsern, da würden sich viele ans sterilisierte Fleisch von früher erinnern.