Seit heute Samstag (20. Januar) können sich 105 Frauen und zwei Männer Bäuerin/ bäuerlicher Haushaltleiter mit Fachausweis nennen.  Die Liste mit allen Absolventinnen und den beiden Absolventen finden Sie hier. Das Inforama Rütti im bernischen Zollikofen fungierte als Gastgeber für die Fachausweisübergabe der Berufsprüfung, die vergangenen Oktober stattfand. Der Hausherr, Inforama-Direktor Kaspar Grünig zeigte sich bei seinem Grusswort erfreut darüber. Eine solche Feier gebe es hier nicht alle Tage, meinte er. Entsprechend machte er sich auch Gedanken. «Was macht man, wenn man zuhause so viele hohe Gäste begrüssen kann», fragte er sich. Vielleicht zuerst Haus, Garten und Stall zeigen. Da Zeigen in dem Fall eher ein schwieriges Unterfangen gewesen wäre, stellte der Direktor das Inforama, welches über alle Standorte rund 2000 Schüler(innen) ausbildet, mit Worten vor. [IMG 8]

Erfahrungen in Bildungsreform einfliessen lassen

Kaspar Grünig nutzte die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass der Höheren Fachausbildung eine Revision der Bildungsreform bevorsteht. Er forderte die Bäuerinnen dazu auf, zu melden, wenn sie während ihrer Ausbildung etwas wahrgenommen hätten, was verbesserungswürdig sei. Nur so könnten die Erfahrungen der Ausgebildeten mit einbezogen und die Weichen richtig gestellt werden. 

Stolz und Freude von allen Seiten

Alle Rednerinnen und Redner honorierten in ihren Worten die grosse Leistung, welche die Absolventinnen und Absolventen während der berufsbegleitenden Ausbildungszeit nebst dem ganz normalen Alltagswahnsinn geleistet haben. Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV) weiss, dass dazu viel Wille und Engagement, Ausdauer, Mut und Organisationstalent gefragt war. Der Fachausweis sei ein hochwertiger Ausweis. «Trauen sie sich Fragen zu Finanzen und sozialen Absicherungen zur Diskussion zu stellen», ermunterte sie die Bäuerinnen. [IMG 4]

Sandra Schmid, Präsidentin der Prüfungsleitung betonte ebenfalls, dass diese Ausbildung den Alltag erleichtern und die Position und Rolle der Bäuerin auf dem Hof klären und stärken soll. Auch der Berner Bauernpräsident Jürg Iseli liess es sich nicht nehmen, ein Grusswort zu überbringen. 

Die besten Abschlussnoten

Nach der Übergabe der Fachausweise wurden acht Bäuerinnen für ihre Abschlussnoten von 5,5 und höher speziell geehrt. 

Es sind dies: 

Note 5,5:
Anja Hodel, Bösingen FR
Luzia Bernet, Ufhusen LU
Jenifer Oswald, Niederglatt SG
Stefanie Roullier, Misery FR
Mirjam Steigmeier, Untererendingen AG

Note 5,6:
Fabienne Dubach, Luthern LU
Jessica Steinger, Willisau LU

Note 5,8:
Sabrina Künzi, Frutigen BE

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Wissen aus 33 Berufen

Wie die Chefexpertin Christine Gerber mitteilte, waren vergangenen Oktober gesamthaft 118 Kandidat(innen) aus 15 deutschsprachigen Kantonen zur Prüfung angetreten. 107 von ihnen haben die Prüfung bestanden. Der Gesamtdurchschnitt der Abschlussnoten lag bei 4,56. Mit der Note 5 und höher haben 36 Kandidat(innen) abgeschlossen. Der Altersdurchschnitt lag 30,08 Jahren. Die jüngste Absolventin ist 22 Jahre und die Älteste 55 Jahre alt. Die 118 Personen, welche die Ausbildung angetreten haben, brachten unterschiedliches Wissen aus 33 Berufen mit veschiedenen Fachrichtungen mit. 

Die Liste mit den Absolventinnen finden Sie hier