Das Fülscher-Kochbuch galt viele Jahre als Standardwerk der Schweizer Küche. Es war ein umfangreiches Nachschlagewerk mit durchnummerierten Rezepten von 1 bis 1765. Die erste Ausgabe erschien 1923, ab 1966 wurden die Rezepte nicht mehr verändert. Zum 100-Jahr-Jubiläum veröffentlichten Susanne Vögeli und der Verlag Hier und Jetzt nun das neue Koch- und Lesebuch «Fül­scher heute».

Ein Leben lang begleitet

«Das ‹Fülscher› war mein Bilderbuch in der Kindheit», schreibt Susanne Vögeli dazu. «Später wurde es zum Sündenbock der etablierten Lebensweise meiner Familie, bis es seinen verdienten Platz bekam und zum unverzichtbaren Werkzeug während meiner Köchinnen-Laufbahn wurde.» Seit zehn Jahren ist die ausgebildete Kochschullehrerin Kuratorin des Nachlasses und der Rezepte von Elisabeth Fülscher.

Zum Buch
Susanne Vögeli
«Fülscher heute»
Verlag Hier und Jetzt

Auf der Website «Elisabeth Fülscher, neu gekocht» dokumentiert Suanne Vögeli laufend «meine Erfahrungen mit den von mir neu gekochten Fülscher-Gerichten».

In «Fülscher heute» wird in 15 Kapiteln die Kochwelt von damals mit der Gegenwart verbunden. Zu jedem Thema kochte Susanne Vögeli die Rezepte neu und passte sie an heutige Gewohnheiten an. Dazu erzählt sie schnörkellos von ihren Beobachtungen und Erfahrungen. Nicht zuletzt kann in Essays von acht Autorinnen und Autoren nachgelesen werden, weshalb der Mann im «Fülscher» fehlte, was damals als gesund galt oder wie sich unser Verhältnis zum Tier wandelte.

Mehr als nur Rezepte

«In ‹Fülscher heute› ist die Verbundenheit, die beim Kochen und Essen mit Menschen, Ereignissen und Stimmungen entsteht, ebenso wichtig wie die Zutatenliste der Rezepte», schreibt Susanne Vögeli. «Es ist eine Anleitung, um ein gutes Essen zu kochen, danach am Tisch für sich alleine in einem Buch weiterzulesen oder in einer angeregten Runde eigene Geschichten zu erleben.»