U wie Ukraine: Der Krieg aufgrund der russischen Invasion hatte umfassende Folgen. Wenn die beiden wichtigsten Getreideexporteure im Osten Europas teilweise ausfallen, sei es aufgrund von Sanktionen oder Kriegswirren, dann hat das grosse Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit in weiten Teilen der Welt. Für die Landwirte in der Ukraine ist der Krieg ein katastrophales Ereignis, auch wenn sie von den Schauplätzen weiter entfernt und ihre Felder nicht vermint sind. Sie sitzen auf ihren Getreidevorräten und es fehlen die Exportmöglichkeiten. Dank einem wackeligen Abkommen ist es immerhin gelungen, einen Teil der Exporte vorzunehmen, vom Normalzustand ist die Situation aber weit entfernt, und es ist keine Entspannung in Sicht.

 

V wie Verkäsungszulage: Die für den Käsemarkt existenziell wichtige Stützungszahlung durch den Bund war auch 2022 Gegenstand zahlreicher Schlagzeilen. Immer noch steht im Zentrum die Frage der Auszahlung. Hier insistiert der Bundesrat entgegen den Wünschen der Branche auf eine Direktauszahlung. Dem Widerstand wurde insofern Rechnung getragen, als man die Umsetzung noch nicht terminlich festgelegt hat. Festgelegt wurden dagegen scharfe Massnahmen gegen die Vogelgrippe: Die wenigen Ausbrüche betrafen hier bis anhin ausschliesslich Hobbyhalter. Zum guten Glück ist es den professionellen Betrieben bisher gelungen, die Seuche aussen vor zu halten und Keulungen zu vermeiden. Dies wird allerdings erkauft durch eine Einschränkung der Ausläufe. Das dürfte den Konsumenten auf Dauer schwierig zu erklären sein.

 

W wie Wirtschaftsverbände: Im Hinblick auf die Wahlen 2023 paktiert der Schweizer Bauernverband (SBV) mit Economiesuisse, Arbeitgeber- und Gewerbeverband. Der Zusammenschluss unter der Marke «Perspektive Schweiz» zeigt, dass sich der SBV wieder stärker bürgerlicher positioniert als auch schon. Er verkauft dies auch als Konsequenz des nicht gerade zimperlichen Verhaltens der Umweltverbände und der mit ihnen sympathisierenden Parteien während der letzten Abstimmungskämpfe. Mit diesem Bade werden auch ein paar grüne «Kinder» ausgeschüttet, die den bäuerlichen Anliegen grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Deren politischer Einfluss ist allerdings in der eigenen Partei so gering, dass der SBV politisch zu wenig profitiert von ihnen. Nun wird sich im Wahljahr zeigen, ob diese Strategie die erhofften Erfolge zeitigt. Der Auftakt ist aus Sicht der Wirtschaftsverbände schon mal gelungen: Ihren knappen Sieg in der AHV-Abstimmung hätten sie ohne Unterstützung der Bauern kaum ins Trockene gebracht.

 

X wie Xenia: Sie gibt uns Gelegenheit, wieder einmal auf einen unserer beliebtesten Onlineartikel aller Zeiten zu verweisen: «15 Kuhnamen für jeden Buchstaben von A bis Z».

 

Y wie Yaks: Zugegebenermas­sen haben sie ihre Präsenz in ihrer Liste primär der raren Verwendung des Buchstabens Y zu verdanken. Allerdings hat das robuste Rind mit Ursprung auf dem indischen Subkontinent heuer tatsächlich auch für Schlagzeilen gesorgt, fielen doch zwei der zottigen und imposant behornten Tiere auf einer Alp im Kanton Glarus mutmasslich dem Wolf zum Opfer.

 

Z wie Zitzen-Versiegler: Sie galten eigentlich als Patentrezept für die Reduktion von Trockentsteller-Antibiotika. Nun ist aber die Verwendung der Versiegler stark in die Kritik geraten, weil sie für schwarze Rückstände im Käse verantwortlich gemacht werden. Die Bedenken sind so stark, dass der Produzentenverband SMP gefordert hat, die Trockensteller kaltzustellen. Bei ­Gruyère AOP ist deren Einsatz unterdessen sogar verboten worden. Derweil haben Tierärzte vor einem voreiligen Verbot gewarnt. Zu guter Letzt noch ein kurzes Schlaglicht auf das Zebu: Diese genügsame Viehrasse hat es dieses Jahr mehrmals in unsere Spalten geschafft. Nicht nur weil sie an trockenes Klima adaptiert ist, sondern weil sie eingekreuzt für einfache Geburten führt.