Die Abschlussfeier für den Lehrgang Bäuerin fand am 22. Februar 2022 am Arenenberg statt. Freude und Erleichterung sind unter den Teilnehmerinnen deutlich spürbar. 43 Absolventinnen holten sich von Regula Böhi, der Präsidentin des Thurgauer Landfrauenverbandes, die Modulzertifikate ab. Die Familienangehörigen waren im festlichen Saal anwesend. Glückwünsche gab es von den Gastrednern.

Einige Blitzgedanken

Sybille Roth, Leiterin strukturierte Weiterbildung am Arenenberg, freute sich. Sie sagte: «Ein weiterer Lehrgang der Bildung Bäuerin ist am Arenenberg erfolgreich abgeschlossen worden.» 95 Prozent aller Modul-Lernzielkontrollen sind erfolgreich abgelegt worden. Der Notendurchschnitt lag bei einer 5. «Die Prüfungen fanden in einer angenehmen Atmosphäre statt», fasste Roth zusammen. «Ihr dürft stolz auf eure Leistungen sein.» Ganz entsprechend dem Motto des Lehrgangs «wie der Blitz» hätten sich die Teilnehmerinnen während ihrer Weiterbildung engagiert. Diese sagten: «Es war eine tolle Zeit».

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Teilnehmerin Rebecca Näf hielt mit humorvollen Worten Rückschau auf intensive Wochen des Lernens. Der Austausch untereinander bedeutete den Schülerinnen viel. Zu entdecken gab es Gemeinsamkeiten, es sind Freundschaften entstanden. Viele Absolventinnen erfüllen, nachdem sie alle Module abgeschlossen haben, die Voraussetzungen, um sich für die Berufsprüfung «Bäuerin mit Fachausweis» anzumelden.

Anerkennung als Generalistin

War die Arbeitsteilung rund um Haus und Hof früher als Familienbetriebe nach traditionellem Rollenverständnis organisiert, kamen für Frauen mit der Zeit weitere Aufgaben hinzu. Vor über 70 Jahren wurden die ersten Berufsprüfungen für Bäuerinnen an den landwirtschaftlichen Schulen in der Schweiz aktuell. Seit Beginn der Prüfung war ihr Zweck, die Arbeit der Bäuerin als Berufsarbeit anzuerkennen und damit die Frauen in der Landwirtschaft besserzustellen. Ausserdem sollten die Frauen die richtigen Arbeitstechniken kennen.

Die Bäuerin trägt schliesslich eine grosse Verantwortung, denn sie sorgt für das Wohlergehen von Jung und Alt auf dem Bauernhof. Oder wie es Daniel Vetterli, Co-Präsident des Verbands Thurgauer Landwirtschaft, ausdrückte: «Die Bäuerin ist zuständig für die Landesversorgung.» Diese beinhalte heute viel mehr als früher, nämlich auch unternehmerisches Denken und buchhalterische Kenntnisse. Vetterli strich die wichtige Rolle der Bäuerin auf den Betrieben hervor. Dies verglich er mit einem Puzzle: Jedes Mitglied der Familie erfülle unterschiedliche Aufgaben im landwirtschaftlichen Betrieb. Vetterli wünschte den Frauen Erfolg auf ihren weiteren beruflichen Wegen.

Regional verankert von A bis Z

Zwar arbeiten viele der Frauen auf einem Landwirtschaftsbetrieb, doch manche kommen aus ganz anderen Berufen. Die Bäuerinnenschule hat eine lange Tradition auf dem Arenenberg im Kanton Thurgau und diese Ausbildung entwickelt sich stetig weiter. Der modulare Aufbau ermöglicht eine individualisierte Weiterbildung je nach der persönlichen Berufs-, Familien- oder Betriebssituation. Die Bildung Bäuerin ist Teil des Berufsfeld Landwirtschaft und gehört der schweizerischen Organisation der Arbeitswelt an, welche die Ziele und Inhalte der Grund- sowie der höheren Berufsbildung festlegt. Sybille Roth sagte zu den Teilnehmerinnen: «Argumentiert gekonnt mit Fachwissen und habt auch den Mut, weiter vorwärts zu gehen.»