Was die Bundesspatzen bereits von den Dächern pfiffen, ist am Mittwochnachmittag bestätigt worden: Der neue BLW-Direktor heisst Christian Hofer. Die Wahl hat der Bundesrat am Mittwochmorgen in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien vorgenommen.

2009 bis 2017 für Direktzahlungen zuständig

Der 47-jährige Hofer tritt die Nachfolge von Bernard Lehmann an, der Ende Juni 2019 pensioniert wurde. Der in Bannwil BE wohnhafte Hofer hatte im September 2017 in das Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern mit rund 500 Mitarbeitenden gewechselt. Er wird sein neues Amt Anfang Dezember antreten.

Bei seinem ersten Auftritt vor den Medien mit seinem neuen Chef Guy Parmelin erklärte Hofer, er wolle eine produzierende und ökologische Landwirtschaft. Er wolle eine stärkere Marktausrichtung und eine Nutzung der Synergien zwischen Bund und Marktpartnern der Landwirtschaft, sagte Hofer.

 

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Bürokratieabbau punktuell statt pauschal

Wichtig sei ihm auch eine ständige Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft. Er versprach aber keine pauschale Senkung des bürokratischen Aufwands, das ganze Reglementarium habe ja eine Geschichte und man könne es nicht einfach eliminieren. Ähnlich wie im Kanton Bern wolle man spezifische Punkte eruieren, wo Verbesserungen anzustreben sind.

Hofer ist ein ehemaliger Interner. Schon 2009 bis 2017 war er im BLW tätig und zwar als als Vizedirektor und Mitglied der Geschäftsleitung, wo er für den Bereich Direktzahlungen und ländliche Entwicklung zuständig war. Während sechs Jahren war Hofer zudem Verkaufsleiter Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung der Firma DeLaval AG in Sursee.

Kein Parteimitglied

Hofer studierte an der ETH Zürich Agronomie. Er schloss 1999 als Ingenieur-Agronom ab und ergänzte sein Studium mit einem Executive MBA in Integrated Management an der Fachhochschule in Bern und der Haute Ecole de Gestion in Freiburg.

Auf Nachfrage eines Journalisten erklärte Hofer, er sei nicht Parteimitglied. Dies ist insofern interessant, als dass man davon ausging, dass der WBF-Vorsteher Guy Parmelin einen mindestens SVP-nahen Kandidaten wählen würde.

29 Bewerber im Rennen

Bis zum Stellenantritt von Hofer wird das Amt von Vizedirektorin Andrea Leute geführt. Bundesrat Guy Parmelin hatte für die Suche des Nachfolgers, bzw. der Nachfolgerin von Bernard Lehmann eine Findungskommission eingesetzt. Die Stelle war öffentlich ausgeschrieben worden. Es hatten sich insgesamt 29 Personen um das Amt beworben. Laut Insider-Informationen befanden sich neben Hofer zuletzt noch der BLW-Vizedirektor Adrian Aebi und der ehemalige Swissgenetics-Direktor Stefan Felder auf der Shortlist für den Direktorenposten.

 

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