Der Boden sei wie eine Batterie, die es beim Einsäen aufzuladen gelte. Das erklärte Walter Zumbühl anlässlich der GV IG Dinkel in Egerkingen SO. In seinem Gastreferat berichtete er von seinen Erfahrungen mit dem «Geohobel».

Ein reduktiver Reifeprozess

 Mit dem "Geohobel" würden nur die obersten etwa zwei bis drei Zentimeter des Bodens bearbeitet. Das ergebe eine sechs bis sieben Zentimeter starke, fein krümelige Schicht aus aus der Grasnarbe und Erde. Wichtig bei dieser Methode sei, nach dem Drehen der Erde diese mit einer Flachwalze anzudrücken. Damit starte ein reduktiver Reifeprozess, so Zumbühl.

Die Ladungen trennen

Er verglich das Verfahren mit dem Laden einer Batterie. Auch im Boden müssten die Ladungen getrennt werden. Dank der Flachwalze werde eine Grenzschicht geschaffen, das organische Material vom Sauerstoff getrennt und somit die «Bodenbatterie» geladen. «Damit bleibt der Kohlenstoff im Boden, statt verheizt zu werden», schloss der Gastreferent.

Ein bekanntes Problem

Dass die traditionelle Art der Bodenbearbeitung dem Untergrund schade, sei bereits hinlänglich bekannt. Zumbühl betonte, er experimentiere bereits seit fünf Jahren und habe gute Erfahrungen mit der flachen Bodenbearbeitung gemacht. Als Beweis zeigte er ein Foto, auf dem der nackte Boden eines pfluglos gehaltenen und eines traditonell gepflügten Feldes verglichen werden konnten. Ersteres hatte eine deutlich dunklere Erde, was auf mehr Kohlenstoff hinweist.

«Investiert in Wissen statt Geräte»

Es sei wichtig, die Prozesse im Boden zu verstehen, erklärte Zumbühl mehrfach. Die Maschinen seien zweitrangig, es gehe um die Methode der Bodenbearbeitung. Fritz Trachsel, der scheidende Präsident der IG Dinkel rief die Versammelten dazu auf, in Wissen um die Prozesse im Boden zu investieren. Auf Trachsels Nachfrage meldete sich keiner der Anwesenden, der Zumbühls Methode ausprobieren wollte. «Ihr könntet ja den Nachbaren dazu überreden und zuschauen», schlug er daraufhin schmunzelnd vor.  

jsc