Der Garten trägt die Handschrift von Vreni Fuhrimann und ist eine besondere Augenweide. «Es ist für mich immer wieder Arbeit und Freude zugleich, wenn ich in dieser speziellen Oase meine Ideen verwirklichen kann», hält Vreni Fuhrimann lächelnd fest. Die gelernte Gärtnerin und Bäuerin lebt ihren grünen Daumen voll aus und kann dadurch anderen die Natur näherbringen.

Alles andere als eisiedlerisch

«Ich fühle mich auf dem Waldhof sehr wohl und bin hier angekommen. Es ist ein lebhafter Ort und wohl nichts für Einsiedler», stellt die Bäuerin fest. Obwohl der 33,5 Hektaren grosse Betrieb nahe der Einfahrt zum Inforama Waldhof, dem landwirtschaftlichen Bildungszentrum, liegt, ist es für Vreni Fuhrimann immer möglich, sich rund ums Haus persönliche Bereiche zu schaffen. Auch die Pflege ihres schweizweiten Netzwerkes, das während ihren verschiedenen Lebensstationen entstand, ist sehr wichtig für sie.

Eine herrliche Zeit in der Gärtnerei

Als Bauerntochter wuchs Vreni Fuhrimann in Bleienbach BE auf. Sie ist die Jüngste von vier Geschwistern, zu denen sie ein herzliches Verhältnis hat. Nach der Schulzeit machte sie bei einer Weinbauernfamilie am Genfersee das landwirtschaftliche Lehrjahr. Für sie eine erlebnisreiche Zeit.

Die Lehre als Gärtnerin mit Fachrichtung Topfpflanzen und Schnittblumen absolvierte Vreni Fuhrimann in Langenthal BE. Danach zog es sie weiter ins Berner Oberland, wo sie in einer Gärtnerei in der Jungpflanzenzucht tätig war. «Das war eine herrliche Zeit», meint sie rückblickend.

Während diesen unbeschwerten Jahren lernte Vreni Fuhrimann ihren Mann Hansjürg kennen. Bevor das glückliche Paar 1990 heiratete, absolvierte die junge Frau den bäuerlich-hauswirtschaftlichen Winterkurs. «Es war damals eine bunt gemischte Gesellschaft mit insgesamt 42 tollen Frauen, die noch heute als Ehemalige wertvolle Kontakte pflegen», erzählt die Bäuerin.

Suche nach eigener Pacht

Elf Jahre lang war Vreni Fuhrimanns Mann beim Landwirtschaftsbetrieb der Stiftung Bächtelen in Wabern BE tätig, während sie weiterhin in ihrem angestammten Beruf arbeitete.

Ihre Wohnung hatten die beiden auf dem Bächtelen-Areal, und so fanden die jungen Lernenden, die ebenfalls in der Stiftung lebten, immer wieder den Weg zu ihnen. «Es war eine gute Zeit in der Bächtelen und wir waren zufrieden. Trotzdem lasen wir damals auch die Inserate von ausgeschriebenen Pachtbetrieben», erinnert sich Vreni Fuhrimann an die Zeit, als der Kanton Bern die Schulbetriebe der Inforama-Standorte verpachtete.

 

Vrenis Tipp

«Was du heute kannst besorgen, spare nicht auf morgen. Sei es bei der Arbeit, oder aber auch bei Erholung und sonstigen erfreulichen Tätigkeiten. Ich erledige meine Termine, Arbeiten und Aufgaben nach Möglichkeit innert nützlicher Frist. Das gibt mir ein gutes Zeitmanagement.»

 

Keine Jubiläumsfeier möglich

Voller Freude, mit viel Elan und Engagement zog deshalb die junge Familie Fuhrimann schliesslich von Wabern auf den Waldhof in Langenthal. Mit dabei Tochter Melina, die 1998 zur Welt kam. Am 1. Mai 2000 begann das Paar dann mit seiner verantwortungsvollen Arbeit als Lehrbetrieb. Seither durften etliche junge Bauern als gut betreute Lehrlinge bei der Familie das Lehrjahr verbringen. Als dann 2001 Sohn Julian auf die Welt kam, war die glückliche Familie komplett.

«Eigentlich wollten wir in diesem Frühling das 20-Jahr-Jubiläum feiern. Es gab und gibt am ­Inforama so viele Leute, mit denen wir über die ganze Zeit feste und gute Beziehungen haben.» Wegen der Corona-Zeit muss dies nun auf später verschoben werden.

Zufrieden zuhause und im Garten

Langweilig wurde es Vreni Fuh-rimann deswegen aber gar nicht. Sie konnte so noch einige Stunden mehr in ihren Garten investieren. Darin zieht sie Blumen, diverse Gemüse, darunter verschiedene Rhabarbersorten. Überall in den gepflegten Beeten und schönen Ecken gibt es Besonderheiten zu entdecken. Seien dies die wunderbare Rose am selbst gemachten Eisenbogen oder der Hauswurz in der Steinspirale.

Vreni Fuhrimann weiss aus wenigen Dingen sehr viel zu machen. Dabei tauscht sie sich zwischendurch auch sehr gerne mit den drei Inforama-Gärtnerinnen über Pflanzen, Blumen und Gartentrends aus. «Ich bin gerne daheim und zufrieden auf dem Waldhof. Grosse Wünsche und Träume habe ich jetzt eigentlich keine. Meine Familie, mein Garten und mein Netzwerk füllen mich wunderbar aus», betont die Bäuerin dankbar.