Es ist nicht das erste Mal, dass Bauern im Ausland mit einer grossen Traktorendemo auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Der flämische Bauernverband Boerenbond betont aber die grosse Dimension der Aktion am vergangenen Freitag, dem 3. März 2023. «An der massiven Beteiligung unserer Landwirte sieht man, wie stark die Nachfrage nach Zukunftsperspektiven in der Bevölkerung ist», wird Verbandspräsident Lode Ceyssens in einer Mitteilung zitiert.

Pläne anpassen und Zukunft geben

Die Protestierenden, die in einer langen Kolonne in die belgische Hauptstadt Brüssel zogen, verlangen von der Politik Flanders eine einen «gründlich angepassten» Stickstoffplan, der auf den eigenen Lösungen des Sektors beruhen soll und eine Deblockierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Letztere soll gemäss der europäischen Kommission die Landwirte Europas unterstützen sowie die Nahrungsmittelversorgung gewährleisten und ist auf das Jahr 2023 auf europäischer Ebene reformiert worden.

Der lokalen Lebensmittelversorgung müsse eine Zukunft gegeben werden, fordert der Boerenbond.

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Es hupten nicht nur Traktoren

Nach der Aktion zeigt sich der flämische Bauernverband erfreut. In Brüssel habe man viel Unterstützung erfahren. So hätten zur vereinbarten Zeit nicht nur Traktoren gehupt, sondern die ganze Lebensmittelkette Flanderns habe sich bemerkbar gemacht. Zuspruch gab es ausserdem von der Bevölkerung, mehrere Unternehmen und Organisationen bekundeten offiziell ihre unterstützende Haltung. Es sei herzerwärmend gewesen, wie viele Daumen nach oben und Beifall es unterwegs gegeben habe, so das Votum eines beteiligten Landwirts.

Politik in der Verantwortung

Zu den an der Demo beteiligten Organisationen gehörte neben dem Boernenbund das «Allgemeine Bauersyndikat» (ABS). Dessen Präsident Hendrik Vandamme, fasste den Appell an die Politik folgendermassen zusammen: «Die Landwirte sitzen dreimal am Tag unbemerkt am Tisch der anderen. Alles, was wir dafür verlangen, ist ein faires Einkommen und eine Zukunftsperspektive.» 

Die Politik müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und die flämischen Landwirte wertschätzen.