Einen Tag nach der Abstimmung über die Agrarinitiativen reichten die drei Zürcher Kantonsräte Edith Häusler (Grüne), Andreas Hasler (GLP) und Hanspter Göldi (SP) einen Vorstoss ein: Der Strickhof soll nach einer Übergangszeit von acht Jahren pestizidfrei bewirtschaftet werden. Ueli Voegeli, Direktor des Strickhofs, sagt auf Anfrage der BauernZeitung, dass man sich zu politischen Themen grundsätzlich nicht äussere. «Wir nehmen das zur Kenntnis und werden Hand bieten, wenn unsere Mitarbeit gewünscht ist.»

Bestandteil der Strickhof-Angebote

 

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Ueli Voegeli ist überzeugt, dass der Strickhof mit seiner nachhaltigen Bildung und Beratung bereits heute vorbildlich, innovativ und agil unterwegs ist. Ökologische Themen seien integraler Bestandteil aller Strickhof-Angebote. «Der Biolandbau hatte und hat in der Aus- und Weiterbildung am Strickhof schon immer einen hohen Stellenwert», sagt Voegeli. Unter anderem mit spezifischen Bioklassen, aber auch mit dem seit 2018 mit dem Strickhof Ausbildungs- und Versuchsbetrieb verbundenen Biobetrieb Stiegenhof, wo ein stark ausgebautes Pflanzenbau-Versuchswesen möglich ist, wird der Biolandbau im Kanton Zürich weiter gefördert. Auch der Ausbau der Personalressourcen an der Strickhof-Fachstelle für Biolandbau sowie die Unterstützung der «Biodynamischen Bildung Rheinau» zeugten davon. 

 

 

 

80 Prozent der Zürcher Betriebe sind IP

«Wir haben einen klaren kantonalen Auftrag und einen nationalen Bildungsplan, den wir umsetzen müssen. Und der lautet unter anderem, dass wir für die gesamte Landwirtschaft und alle Produktionsformen und -richtungen da sind» hält Voegeli fest. Über 80 Prozent der Betriebe werden im Kanton Zürich integriert bewirtschaftet, dem gelte es Rechnung zu tragen.

«Man würde einer echt nachhaltigen Landwirtschaft einen Bärendienst erweisen, wenn der professionelle Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, die als Notnagel bis auf Weiteres unverzichtbar sind, in der Aus- und Weiterbildung nicht mehr behandelt würde.» Selbstverständlich müsse mit Bildung, Forschung und optimierter, smarter Anbautechnik aber alles daran gesetzt werden, dass die Umweltrisiken beim Pflanzenschutz weiter reduziert und die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft bei der Nahrungsmittelproduktion effizient genutzt und geschont werden. Voegeli sagt: «Die Landwirtschaft ist auf einem guten Weg, aber noch mehr Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit brauchen Zeit und vor allem Bildung und praxisorientierte Forschung.»