Wenn dieser Beitrag erscheint, ist die Frauensession in vollem Gange, sie findet am 29. und 30.Oktober im Bundeshaus statt. Mittendrin: wir, die Frauen vom Land.

246 Frauen aus allen Landesteilen nehmen während zwei Tagen im Nationalratssaal Platz. Wir diskutieren unsere dringlichsten Anliegen und behandeln Anträge aus den eigens dafür gebildeten acht Kommissionen.

15 gewählte Mitglieder

Wir vom Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband haben die Kommission Landwirtschaft organisiert, die aus 15 gewählten Mitgliedern besteht. Unter dem Vorsitz von Nationalrätin Isabelle Moret und der Vize-Präsidentin, Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach, haben wir an zwei Kommissionssitzungen unsere Forderungen für die Session vorbereitet.

Drei Expertinnen halfen uns dabei: Esther Grossenbacher vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW, BereichForschung, Innovation,Evaluation, Colette Nova, Vizedirektorin des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV und Fabiola Merk, Juristin, Agronomin FH und landwirtschaftliche Beraterin. Gemeinsam arbeiteten wir zwei Motionen, eine Interpellation und ein Postulat aus.

Zwei Motionen

Die erste Motion zielt darauf ab, die negativen Folgen einer Scheidung oder Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft abzumildern.

Die zweite Motion bezieht sich auf die soziale Sicherheit, wie zum Beispiel die Forderung, dass die Verteilung der Margen innerhalb der Wertschöpfungskette fair verteilt werden und dadurch das vergleichbare Einkommen gemäss LwG Art. 5 erzielt werden kann.

Interpellation und Postulat

Die Interpellation befasst sich mit der Thematik der Übertragung von landwirtschaftlichen Betrieben an Töchter der Familie und dem noch immer sehr geringen Anteil von Frauen als Betriebsleiterinnen und Eigentümerinnen. Zudem lancieren wir mit dem Postulat über Zugang zur Mutterschaftsversicherung für alle Frauen, die Diskussion über ein Thema, das nicht nur die Landwirtschaft betrifft.

Die Teilnahme an der Frauensession ist für mich eine einmalige Chance. Sie bietet die Möglichkeit, parlamentarische Erfahrungen zu sammeln und das persönliche, wie auch das Verbandsnetzwerk zu vergrössern und zu stärken. Zudem haben wir mit unserer Kommission die Möglichkeit, unsere Forderungen zur Verbesserung der Situation der Frauen, insbesondere der Bäuerinnen, direkt einzubringen. Weiter können wir in den Diskussionen unsere Werte und die Sicht der Frauen vom Land direkt vertreten.

Zum Schluss der zwei Tage überreichen wir Parlament und Bundesrat die konkreten Forderungen aller Kommissionen. Damit kommt die Frauensession einer echten Parlamentssitzung so nahe wie nur möglich – genauso bindend sollen auch die Resultate sein. Wir, die Frauen vom Land sind dabei.

Weitere Informationen: www.frauensession2021.ch

Unter diesem Link kann die Session auch via YouTube live mitverfolgt werden.

Die Kommission Landwirtschaft präsentiert ihre Forderungen am Samstag. Die Sitzung beginnt um neun Uhr.