«Die Coronavirus-Krise hat uns vor Augen geführt, wie verwundbar wir sind und wie wichtig es ist, das Gleichgewicht zwischen menschlichem Handeln und der Natur wiederherzustellen», sagte der für die Klimapolitik der Brüsseler Behörde zuständige EU-Kommissar Frans Timmermans am 20. Mai 2020 in Brüssel.

Die Hälfte der Pestizide und 20 Prozent weniger Dünger

Nach den Plänen der Kommission soll

  • der Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbiert werden
  • die Verwendung von Düngemitteln soll bis dann um 20 Prozent verringert werden
  • der Verkauf von antimikrobiellen Wirkstoffen, wie etwa bestimmten Antibiotika, für Nutztiere und Aquakulturen soll um 50 Prozent gesenkt werden
  • der Anteil des Öko-Landbaus soll im Gegenzug auf 25 Prozent steigen

Die EU-Kommission sieht dies auch als Baustein für das Erreichen ihrer Klimaziele, stammen doch rund zehn Prozent des in der EU ausgestossenen Klimagases CO2 aus der Landwirtschaft.

Ertragseinbussen befürchtet

Während Umwelt-Gruppen die Pläne begrüssten, fürchteten einige landwirtschaftliche Gruppen indes, dass ein weites Verbot von Pestiziden zu sinkenden Ernteerträgen führen könnte. Sie fordern die Kommission auf, die Auswirkungen der Massnahmen weiter zu bewerten, bevor Ziele endgültig festgezurrt werden. Die Ziele sind noch nicht verbindlich, EU-Parlament und EU-Rat müssen noch zustimmen.