Verordnungspaket 2023Die grosse Umlagerung der Direktzahlungen ab 2024 ist beschlossenMittwoch, 1. November 2023 Aus Spargründen kürzt der Bundesrat die Direktzahlungen linear um 2,2 Prozent. Ausserdem werden zur Berappung der – eigentlich erfreulich – hohen Teilnahme an den neuen Produktionssystembeiträgen (PBS) Direktzahlungen umgelagert. Der Verband Schweizer Eierproduzenten (Gallo Suisse) sieht seine Mitglieder insbesondere angesichts der reduzierten BTS-Beiträge benachteiligt.

Vorreiter abgestraft

Man habe im Bereich der tierfreundlichen Stallsysteme eine Vorreiterrolle eingenommen, schriebt Gallo Suisse in einer Mitteilung. 93 Prozent der Legehennen werden demnach gemäss den Anforderungen des BTS-Programms gehalten, 86 Prozent profitieren von RAUS. Gallo Suisse erinnert an die damit verbundenen Mehraufwände und die Investitionen, die sich langfristig in Abschreibungs- und Kapitalkosten niederschlagen.

Im Stich gelassen

Die Kürzung der BTS-Beiträge um 15 bis 20 Prozent bezeichnet der Verband als Verstoss gegen Treu und Glauben. «Der Bund lässt das Tierwohl und die Landwirte im Stich», heisst es in der Mitteilung. Eierproduzenten und Junghennenhalter haben kein Verständnis für den Bundesrat, der mit den PSB unüberlegt neue Massnahmen ohne gesicherte Finanzierung eingeführt habe. Man werde doppelt bestraft und deutet die Kürzungen als Zeichen dafür, dass sich der Bund aus der Förderung des Tierwohls zurückzieht.

Inflation angeheizt

«Ironischerweise sind es gerade die Sparmassnahmen des Bundes, die dazu beitragen, die Inflation anzuheizen», schreibt Gallo Suisse weiter. Die aufgrund der Kürzungen wegfallenden Einnahmen der Landwirt(innen) müssten nämlich durch eine Anpassung der Marktpreise kompensiert werden.