Massivholz werde in der Schweiz nur in geringem Masse eingesetzt, schreibt Benjamin Roduit im Motionstext. Der Grund dafür liege darin, dass es hierzulande zu wenige moderne und gut ausgerüstete Fabriken gebe, die Holz zu den in der Baubranche nachgefragten Produkte verarbeiten könnten.

«Ökologischer Unsinn»

Heute müsse viel einheimisches Holz zur Verarbeitung exportiert und später wieder importiert werden. Ein «ökologischer Unsinn», meint Roduit. Ausserdem entgehe der Schweizer Wirtschaft auf diese Weise die Wertschöpfung.

Im Ausland würden Fabriken oft im grossen Umfang mit nationalen oder internationalen Geldern unterstützt. Angesichts der hohen Grundstückpreise in der Schweiz, dem grossen Flächenbedarf für die Holzverarbeitung und weiterer hoher Investitionen sei es für Private unmöglich, mit ausländischen Firmen zu konkurrieren. Jedenfalls ohne öffentliche Anreize. So verzichteten Investoren auf ein Engagement, weil ihnen die nötigen Gelder fehlen, heisst es weiter.

Verschiedene Modelle prüfen

Es ist aus Sicht der Motionäre daher zwingend nötig, dass Rahmenbedingungen für moderne sekundäre Verarbeitungsanlagen für Schweizer Holz geschaffen werden. Es sei zu prüfen und festzulegen, welches Modell (regionale Kompetenzzentren, öffentliche und/oder private Strukturen, Partnerschaften usw.) geeignet wäre.

Lücken erkannt, neue Massnahmen abgelehnt

In seiner Stellungnahme anerkennt der Bundesrat, dass in der heimischen Holzverarbeitung Lücken bestehen, insbesondere bei der Herstellung von Leimholz- und Bioprodukten. Dessen sei man sich bewusst. Es gebe es aber bereits zahlreiche Lösungsansätze und Instrumente, die für eine leistungsfähige Wald- und Holzwirtschaft und entsprechende Rahmenbedingungen sorgen sollen. Mit einer Weiterentwicklung bestehender Instrumente liesse sich die  Ausschöpfung des nachhaltigen Holznutzungspotenzial verbessern, ist der Bundesrat überzeugt. Man lehne es daher ab, mit staatlichen Beteiligungen und Beihilfen bestimmte Industriezweige zu fördern und damit Wettbewerbsverzerrungen zu schaffen