Der Regen von letzter Woche zusammen mit den warmen Temperaturen treibt das Wachstum der Frühlingskulturen an. Mit diesen Wetterbedingungen steigt auch der Krankheitsdruck im Getreide. Die Kontrolle der Schädlinge wie Schnecken, Schnaken und Getreidehähnchen sollte jetzt nicht vernachlässigt werden.

Weizen: Fahnenblatt mit Fungiziden jetzt schützen

Die Weizenbestände schieben das Fahnenblatt. Wo dies der Fall ist, steht die Fungizidbehandlung an. Der Schutz des Fahnenblattes ist entscheidend für die weitere Entwicklung. Das Risiko für Septoria-Infektionen war letzte Woche hoch, da die Sporen über aufspritzende Regentropfen auf die oberen Blätter gelangen. Die erfolgten Infektionen werden jedoch erst zwei bis drei Wochen später sichtbar. Beim Erreichen der Bekämpfungsschwelle (20% der viertobersten Blätter mit Befall) kann der Weizen behandelt werden. Besonders wirksam auf Septoria-Blattflecken (S. nodourm und S. tritici) sind ­Produkte, die Wirkstoffe wie Boscalid, Bixafen, Solatenol, Fluxapyroxad, Epoxiconazol, Metconazol oder Prothiconazol enthalten. 

Getreidehähnchen schlüpfen

Die Getreidehähnchen haben viele Eier abgelegt, die ersten Larven dürften diese Woche schlüpfen und mit dem typischen Fensterfrass an den oberen Blättern beginnen. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht, wenn im Durchschnitt pro Halm zwei Larven vorhanden sind (das Feld diagonal abschreiten und 10 × 5 Halme auf Befall kontrollieren). Mit den aktuell gemeldeten Niederschlägen können die Eier und Larven abgespült werden, so dass die Bekämpfungsschwelle nicht so schnell erreicht wird. Audienz kann dem Fungizid bei der Fahnenblattbehandlung beigemischt werden, sollte die Bekämpfungsschwelle überschritten sein. Für eine bessere Haftung empfiehlt sich die Zugabe von Heliosol. Die Dosierung von Heliosol wird bei der Anwendung eines EC-formulierten Fungizids auf 0,4 Liter reduziert. 

Unkraut in Sonnenblumen bekämpfen

Die Sonnenblumen sind in der Entwicklung zwischen dem Keimblattstadium und dem zweiten Blattpaar. Im herbizidlosen Anbau steht jetzt die mechanische Unkrautbekämpfung an. Hacken zwischen den Reihen empfiehlt sich ab zwei bis vier Blattpaaren. Der Boden sollte nicht zu tief bearbeitet werden (max. 5 cm) und je nach Gerät empfehlen sich Pflanzenschutzscheiben. Hacken ist auch dort eine gute Ergänzung, wo die Vorauflaufbehandlung infolge von Trockenheit ungenügend gewirkt hat. Möglich wäre auch ein ganzflächiger, vorsichtiger Durchgang mit dem Hackstriegel. Es ist dabei aber Vorsicht geboten, damit die jungen Pflanzen nicht mit Erde zugeschüttet oder verletzt werden (Zinkendruck und Fahrgeschwindigkeit anpassen). 

Schwarze Rübenblattlaus in Zuckerrüben beobachtet

In den Zuckerrüben findet man Schwarze Rübenblattläuse. Momentan bauen sie ihre Populationen auf, werden aber von den Nützlingen wie beispielsweise Marienkäfer, Flor- und Schwebefliegen in Schach gehalten. Die Bekämpfungsschwelle liegt im 4-Blatt-Stadium bei 50% der Rüben mit Befall, später bei 80 (10 × 5 Pflanzen auszählen). In IPS-Rüben und beim REB-­Programm M4 (vollständiger ­Verzicht auf Insektizid und Fungizid) ist keine Behandlung mit Insektizid (Pirimicarb) zugelassen. Im Falle einer Behandlung ist empfohlen, ein Spritzfenster anzulegen, damit das Nahrungsangebot für die Nützlinge erhalten bleibt. Es wird davon abgeraten, Mischungen mit Herbizid zu applizieren. 

Pheromonfallen zur Beobachtung von Erbsenwicklern bestellen

Im vergangenen Jahr verursachte der Erbsenwickler im westlichen Mittelland vermehrt Schäden. Der Einflug dieses Falters beginnt ab der Blüte der Eiweisserbsen. Die Pheromonfallen sollten jetzt in die Felder gestellt werden. Mit diesen Fallen kann der Einflug des Schädlings überwacht werden und danach über eine Bekämpfung mit vorausgehendem Beantragen einer Sonderbewilligung entschieden werden. Die Schadschwelle liegt bei 100 Faltern/Falle. Ein Ausstieg aus dem Extenso-Programm lohnt sich in der Regel nicht.

Nach dem Einflug legt der Erbsenwickler seine Eier auf junge Hülsen. Die schlüpfenden Larven bohren sich in die Erbsen ein, fressen und entwickeln sich weiter bis zum Käferstadium. Der Larvenfrass im Innern der Hülsen an den Samen vermindert den Ertrag.