Kompostieren ist fast wie kochen: Nur sitzen die Gäste nicht am Tisch, sondern im Kompost. Die dortigen Mikroorganismen arbeiten umso besser, je idealer ihre Nahrung und das Klima im Kompost sind.

Alles ist Geschmackssache

Das Kompostforum Schweiz engagiert sich unter anderem dafür, dass das Wissen über das fachgerechte Kompostieren verbreitet wird und hat für einen Online-Einführungskurs drei Kompostberatende engagiert, die den Fragen von Kompostanfängerinnen und -anfängern Rede und Antwort standen. Dabei waren sie sich auch nicht immer über alles einig, denn wie beim Kochen hat auch beim Kompostieren wohl jeder seinen eigenen Stil …

Sauerstoff, Feuchtigkeit, Nahrung

Einige Grundregeln gibt es aber zu beachten, da waren sich auch die Beraterinnen und Berater einig:

  1. Kompostgut zerkleinern
    Kompost entsteht dadurch, dass Mikroorganismen das verwerten, was reingeworfen wird. Je kleiner die Teile im Kompost sind, desto mehr Angriffsfläche haben die Kleinorganismen und desto schneller und gründlicher werden sie abgebaut. Im Idealfall wird das Kompostgut in etwa daumengrosse Teile zerschnitten.
    Das Kompostforum Schweiz hat eine Liste erarbeitet, was auf den Kompost kann und  was nicht.

     
  2. Für genügend Luft und Feuchtigkeit sorgen
    Ausser Nahrung brauchen die Mikroorganismen für die Verwertung auch Sauerstoff und Wasser. Der Kompost sollte nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein. Am besten wird er zugedeckt. So kann bei heissem und trockenem Wetter die Feuchtigkeit mit der Giesskanne reguliert werden. Ausserdem sollte man dafür sorgen, dass genug Sauerstoff von aussen in den Kompost gelangt (z.B. durch Luftschlitze).

     
  3. Mischen, mischen, mischen …
    Das Mischen des Kompostes sorgt dafür, dass er gleichmässig verrottet. Denn oft trocknet er von aussen her ein. Durch das ständige gabeltiefe Untermischen der frischen Bioabfälle wird eine gleichmässige Feuchte gewährleistet. Ausserdem wird so jedes Mal Luft in den Kompost gebracht und die überall verteilten Mikroorganismen können sofort mit dem Ab- und Umbau der organischen Reststoffe beginnen.

Sieben nicht vergessen

Der Kompost kann jedes Jahr, entweder im Herbst oder Frühling, «geerntet» werden. Dabei wird der noch nicht fertig kompostierte obere Teil abgehoben und zur Seite gelegt. Für eine Verwendung im Gemüsebeet wird der bereits verrottete Kompost gesiebt. Dies, da die grösseren, hölzernen Bestandteile beim Abbau Nährstoffe (Stickstoff) verbrauchen, anstatt diese zu liefern. Diese können aber mit dem abgehobenen, unreifen Kompost vermischt werden, so entsteht eine gute Basis für die nächste Kompostsaison.

Was ist das Kompostforum Schweiz?

Das Kompostforum Schweiz engagiert sich für

  • die Förderung der dezentralen Kompostierung

  • die Qualitätssicherung in der professionellen Grüngutverwertung

  • eine fachgerechte Kompostanwendung

  • die Förderung des Dialogs zwischen Interessengruppen

Der Verein hat zirka 300 Mitglieder, darunter vor allem Privatpersonen sowie einige professionelle Kompostanlagenbetreiber und Landwirte.
Hier mehr erfahren: www.kompost.ch