Armin Capaul erhält Rückendeckung: Forscher von Agroscope haben herausgefunden, dass Kühe mit Hörnern Konflikte mehrheitlich ohne Körperkontakt lösen. Anders bei enthornten Kühen – diese würden Konflikte deutlich öfter mit Kopfstössen austragen. Die Folge davon seien Hämatome, manchmal sogar Rippenbrüche. Das schreibt die «Sonntagszeitung» unter Berufung auf eine ihr vorliegenden Studie.

In den mittleren Rängen kommt es oft zu Konflikten

Insbesondere in den mittleren Rängen der Herdenhierarchie komme es bei enthornten Kühen zu «deutlich mehr Konflikten», so die Zeitung weiter. Hörner werden offenbar als Kommunikationsmittel eingesetzt - und das «Drohen ohne Hörner ist nur schwer möglich.» Ausserdem weist eine Studie der Vetsuisse-Fakultät Bern darauf hin, dass praktisch alle Kälber trotz lokaler Narkose 24 Stunden nach dem Enthornen Schmerzen leiden. 40 Prozent der mit einem Brenneisen enthornten Kälber würden gar noch drei Monate nach dem Eingriff Schmerz empfinden.

Einfache Rechnung: Ohne Hörner, mehr Kühe

Dass enthornt werden muss, liegt gemäss «Sonntagszeitung» an der Umstellung von Anbinde- auf Laufstallhaltung. «Die Rechnung ist einfach: Die Kühe brauchen so weniger Platz, was den Ertrag pro Quadratmeter Stall steigert. Mit dem Horn hat das Vieh 8,4 Quatradtmeter Auslauf, ohne 5,6 Quadratmeter.», heisst es weiter.
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Hornkritiker indes weisen darauf hin, dass das Enthornen zum Schutz der Landwirte nötig sei. Nur würden laut «Sonntagszeitung» Statistiken zu Verletzungen durch Hornstösse fehlen.

Armin Capaul, der die Hornkuhinitiative lancierte, die am 25. November vors Stimmvolk kommt, sagt im Artikel: «Könnten die Tiere wählen, hätten sie Hörner.» Die Agroscope-Forschenden haben festgestellt, dass hornlose Kühe, die mit Hornattrappen ausgestatet werden, ihren Kopf höher tragen würden, als Kühe ohne Hörner und ohne Attrappen.

hja