Was Martin Keller, Präsident der Vereinigung zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichem Lebensraum der Kantone Glarus, St. Gallen und beider Appenzell, am Montag in Thun zu erzählen hatte, liess aufhorchen.

Genproben in Deutschland untersucht

Die Vereinigung hatte Genproben nach Deutschland geschickt, um die Wölfe genetisch zu analysieren. «Es ist doch seltsam, dass die ‹Wölfe› in der Schweiz so unterschiedlich aussehen», erläuterte Präsident Martin Keller am Montag in Thun. Und sein Verdacht bestätigte sich: In einem Fall wurden neben 40% russischemWolf 60% Münsterländer nachgewiesen, ein Jagdhund. Damit ist nicht nur erwiesen, dass in der Schweiz Hybriden zwischen Hund und Wolf unterwegs sind, sondern, dass sich nicht, wie vom Bund behauptet, italienische Wölfe in der Schweiz angesiedelt haben. Zumindest in zwei weiteren Genproben wurde ebenfalls baltischer Wolf nachgewiesen. Keller stellte die Frage, wie wohl diese «Wölfe» den weiten Weg in die Schweiz gefunden hätten.

Wolfsdebatte erreicht neue Dimension

In der Berner Konvention stehe nicht nur, dass der Wolf streng geschützt sei, sondern auch, dass Hybriden aus der Natur entnommen werden müssten, sagte Martin Keller in Thun. Damit erreicht die Wolfsdebatte vermutlich eine neue Dimension. Keller betonte, es sei wichtig, dass man nicht immer nur die Befürworter höre und die geschädigten Tierhalter eingeschüchtert und verunglimpft würden. Darum müsse ein Verein den Wolfsgegnern eine Stimme zu geben.  

Daniela Joder