Bereits im Voraus war klar, dass der diesjährige GP züchterisch wiederum ein Highlight werden wird. Die angemeldeten Tiere versprachen eine sehr hohe Qualität und viel Spannung. Unter den ausgestellten Tieren waren Rinder, welche bereits Ausstellungen gewonnen haben und solche, die von bekannten Müttern abstammen. Schön zu sehen waren auch die vielen Töchter der GP-Siegerinnen auf dem Platz, wie beispielsweise das Tier von Michi Bless, welches bereits als vierte Generation am GP von Sargans teilnahm. In der zweiten Abteilung stammten gar alle Podestrinder von Müttern ab, die ebenfalls bereits einmal einen Podestplatz am GP gewonnen hatten. Was allerdings die Stimmung ein wenig trübte, war die Tatsache, dass am Vorabend des GP die ausländischen Tiere aufgrund der vor Kurzem aufgetretenen Blauzungenfälle in der Schweiz nicht am GP Sargans teilnehmen konnten. Die Enttäuschung der Züchter aus Österreich war spürbar, aber trotzdem zeigten sie viel Verständnis und reisten für einmal als Besucher nach Sargans.
Schwyzer Doppelsieg
Die Rangierung begann wie gewohnt mit den jüngsten Rindern. Daniel Gisler aus Bürglen UR hatte an seinem Geburtstag die schwierige Aufgabe, aus den 140 Rindern die Champion zu bestimmen. Ein erstes Mal so richtig ins Schwärmen kam Gisler bei der Abteilung fünf; eine «Hammerabteilung» von vorne bis hinten, war dann auch sein Kommentar. Kein Wunder: denn unter den 12 Rindern waren die Champion und die Honorable Mention der Olma 2017 vertreten. Ebenfalls einen Zusatzapplaus bekam die zweiletzte Abteilung, die die etwas älteren Rinder umfasste. Die sehr ausgeglichenen Rinder machten die Aufgabe des Experten nicht gerade einfach. Gisler, der die Geschichte des GP sehr gut kennt – er war fast jedes Jahr dabei und stand auch schon selber auf dem Podest – bezeichnete die ausgestellte Qualität als so stark wie kaum jemals zuvor. Je grösser die Auswahl, desto schwieriger die Entscheidung, aber auch für ihn gabs kein Geburtstagsgeschenk und er musste sich für eine Champion entscheiden.
Diese Entscheidung fiel dann um 23 Uhr auf Jet Alana von Werner Züger aus Vorderthal. Den zweiten Rang holt sich Blooming Bonanza von Peter Betschart. Die Vertreter aus dem Kanton Schwyz hatten heuer also klar die Nase vorn. Sie sind mit zwölf Tieren angetreten und nahmen sowohl den Champion wie auch den Reserve-Champion-Titel mit nach Hause. Honorable Mention wurde Norwin Noreen von Franz Felder aus Marbach im Kanton Luzern. Für die Entscheidung auf Alana war vor allem das «Hammerbecken» - wie Gisler kommentierte – sowie auch das tadellose Fundament verantwortlich.
Der GP Sargans bleibt eine Erfolgsstory
Bekannt ist der GP nicht nur als Rinderschau, sondern auch als Show insgesamt. Die Preisträger vom Zirkus Festival in Monte Carlo 2017 – die «Holmikers» – sorgten mit ihrer Horrorshow für eine gelungene Abwechslung und der DJ für eine lange Partynacht. Zu ersten Mal wurde der GP heuer live in der gesamten Halle übertragen. Für nächstes Jahr ist eine Live-Übertragung im Internet geplant. Eines war aber in Sargans einmal mehr nicht zu übersehen: der Viehzucht wird die Jugend in nächster Zeit nicht ausgehen. Die vielen engagierten jungen Züchter waren den ganzen Tag mit Begeisterung an der Vorbereitung und präsentierten am Abend Rinder in Bestkondition. Eine wahre Freude, welche der Experte ebenfalls mit einem Zusatzapplaus honorierte.
pd
