«Die Situation für die Schweizer Milchproduzenten spitzt sich dramatisch zu», schreibt die SMP in einem Communiqué. Bereits jetzt kommunizierten einzelne Milchkäufer, dass die Richtpreissenkung voll umgesetzt und an die Milchproduzenten weiter gegeben werde. «Aufgrund des Druckes aus der Verarbeitung und dem Detailhandel wurden vielerorts Senkungen um mehrere Rappen angekündet», so die SMP. Es zeige sich deutlich, «dass die Milchkrise vorwiegend auf dem Buckel der Milchproduzenten und ihren Familien ausgetragen wird». Diese kämen zunehmend an existenzielle Grenzen.

Aufruf zur Mengenreduzierung

Die SMP hat ihre Mitglieder bereits im Januar aufgerufen, die Milchmenge zu drosseln. Laut der SMP gibt es «erste Anzeichen», dass die Massnahme Wirkung zeigt. Zudem finanzieren die ZMP zusammen mit Aaremilch und Emmi temporär Minderlieferungen. Die SMP erwartet laut Mitteilung, dass nun auch die Detailhändler und Verarbeiter ihre Verantwortung wahrnehmen und die Preise nicht noch weiter senken.

Internationale Lage bleibt schwierig

Die schwierige Situation auf den internationalen Märkten werde sich nicht rasch ändern. Daher will die SMP in den kommenden Wochen ihren Forderungskatalog in die Stellungnahme zum Agrarpaket 2016 einfliessen lassen und entsprechende politische Vorstösse prüfen. Ihre zentrale Forderungen sind: Die Verschiebung der reinen Ökobeiträge ohne Wertschöpfung hin zu einer nachhaltigen Tierhaltung, wobei die BTS/RAUS-Beiträge erhöht werden müssten. Zweitens solle das Programm Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) in ein Programm für Raufutterbasierte Milch- und Fleischproduktion umgewandelt werden.

jw