Das Wetter und die pandemischen Umstände meinten es heute, Mittwoch, 8. Dezember 2021, nicht besonders gut mit den Organisatoren der Auktion in Thun. Es schneite und regnete in einem wilden Mix und die Auffuhr war bescheiden. Ein Teil der Lebware konnte nicht präsentiert werden, weil Corona die Halter an der Präsenz hinderte, weil Tiere das «Grippeli» hatten oder weil die Verkäufer gar nicht von zuhause wegkamen aufgrund der Schneemassen, so der Sekretär des Auktionskomitess, Hanspeter Iseli.

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Ein Kalb als Wunderkind

Trotzdem war es eine ganz besondere Ausgabe der traditionsreichen Auktion auf dem Expogelände in der Berner Oberländer Metropole. Es war gleichzeitig die letzte von gut 5000 Auktionen, bei der Alois Wyss das Szepter führte. Er konnte zwar nur knapp 20 Tiere zuschlagen, aber dies tat er wie gewohnt speditiv und mit Schalk. Noch einmal gab er seine legendären Sprüche zum Besten. Von psychischer Therapie war die Rede, von einem Kalb als Wunderkind, von den Luzernern, die zwar nicht viel Geld haben, dies aber gerne im Berner Oberland ausgäben. Und wie üblich rühmte er die Käufer über alle Massen und erklärte einem von ihnen, es sei nur schade, dass er nicht mit ihm verwandt sei.

Dazu kamen zwischen zwei Tieren emotionale Worte zum Abschied von Wyss. So trat etwa die Schwinger-Legende Ernest Schläfli auf und rühmte den scheidenden Gantrufer für seine Tätigkeit. Er überbrachte dabei auch die guten Wünsche aus der Westschweiz, wo Wyss oft als Gantrufer tätig war und deshalb auch immer wieder mal eine französische Zote in den Ring warf, der heute gar mit einem roten Teppich statt mit Sägemehl bedeckt war.  

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Höchstpreis 4200 Franken

Im Anschluss an die Auktion meinte Wyss, es sei nicht schlecht gelaufen. Die Kühe lösten Preise zwischen 2900 und 4200 Franken (Rubin’s Leandro Blüemi von Daniel Sigrist, Homberg), das teuerste Kalb ging für 1550 Franken (Toskana, eine Tochter von Unikat 60 von Kurt Egli, Landiswil), der Maximalpreis für ein Rind belief sich auf 3400 Franken (Maleika, eine Tochter von Saiko SF von Erwin Mani in Weissenburg). Den Abschluss fand der Anlass bei einem gemütlichen wenn auch kühlen Beisammensein in der offenen Halle in Thun für ein Prost auf den Auktionator.