Seit sieben Monaten sammeln Franziska Herren und ihre Unterstützer Unterschriften für das Volksbegehren «Sauberes Wasser für alle», kurz Trinkwasserinitiative. Und seit Mittwochabend ist klar, dass die Initiative zustande kommen wird. Wie Herren auf Anfrage sagt, hat man in der Zwischenzeit über 100 000 Unterschriften beisammen und Herren erwartet noch rund 20'000 weitere aus diversen Sammelaktionen.

SBV lehnt ab, Bio Suisse rühmt

Konkret sieht die Initiative vor, dass der Bund künftig keine Produktionsformen mehr unterstützt, die prophylaktisch bzw. regelmässig Antibiotika, Pestizide und importierte Futtermittel einsetzen (s. Kasten). Herren will damit erreichen, dass die Menschen sich langfristig gesund ernähren können und der Bund entsprechende Produktionssysteme exklusiv fördert. Das Initiativkomitee erhält dabei auch Unterstützung von bäuerlicher Seite. So unterstütz etwa Bio Suisse den Vorstoss, wie Urs Brändli in einem Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe der BauernZeitung festhält. Der Schweizer Bauernverband hingegen hält die Initiative für ein Unding. Er lehnt sie als zu extrem und einseitig ab und betont, dass man mit dem Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes bereits in machbaren Schritten in die geforderte Richtung gehe. Doch allen geht das nicht schnell genug.

Harte Kritik an IP-Suisse

Vergangene Woche hat auch IP-Suisse den Druck gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erhöht. Sie hat ihren Produzenten mitgeteilt, dass der Glyphosateinsatz im Getreide und in der Vorkultur ab dem Anbaujahr 2018 nicht mehr erlaubt sein wird. Begründet wird dieses Vorhaben mit der Notwendigkeit, etwas zu unternehmen, angesichts der schlechten Reputation von Glyphosat. Wenn nur 10 Prozent von dem stimme, was gegen
Glyphosat vorgebracht werde, etwa die antibiotische Wirkung auf das Bodenleben, müsse man jetzt dringend handeln, sagt IP-Geschäftsführer Fritz Rothen.

Das Vorhaben wird in der Branche teilweise scharf kritisiert. Namentlich die Direkt-saat-Produzenten fühlen sich angegriffen. Der Präsident der Organisation Swiss No Till, Reto Minder, spricht von einer «reinen Marketing- und Profilierungsgeschichte». Fritz Rothen streitet ab, dass man rein Marketing-technisch motiviert sei.

hja/akr

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