Eine Braunviehschau der Superlative, eine Ausstellung der neusten Landtechnik, die grosse Zigerschlitz-Gaudi 2.0 sowie ein Buurä-Zmorge mit Kälberwettbewerb und der ESAF-Muni gehörten zu den Programmpunkten der Glarona 2023, die am Wochenende auf dem Flugplatzgelände Mollis im Kanton Glarus stattfand.

Glarner Jungzüchter überzeugen

Bereits der Start der dreitätigen Glarona am Freitag, 31. März 2023, war ein Höhepunkt für die Braunviehzüchter(innen), aber auch für die Zuschauer und Besucher von nah und fern. Der seit sechs Jahren als Experte tätige Daniel Gisler aus Bürglen UR hatte zunächst die nicht ganz einfache Aufgabe, fünf Abteilungen Rinder und vier Abteilungen Erstmelkkühe zu richten. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Mirjam, die als Ringwomen fungierte.

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Bei den Titeln Schöneuter-, Jungkuh- und Rinder-Champion wurde die gekonnte Vorführung der Züchter(innen) im Ring mit Showeffekt-Nebel und stimmiger Musik untermalt. «Es ist wunderbar, was hier die Jungzüchter präsentieren», lobte Gisler die hohe Qualität der Braunvieh-Rinder, welche mit viel Elan und Ehrgeiz auf die Schau vorbereitet worden waren.

Mit Joana, einer Brice-ET-Tochter, holte eine junge Kuh von Sepp Weber-Giger aus Netstal den Titel Schöneuter Jüngere. Den Titel Jungkuh-Champion nahm an diesem Abend Celine mit ihrem stolzen Züchter Martin Vogel nach Mollis. Zur Rinder-Champion wurde schliesslich Zehnders Alino Alea von Hans Zehnder-Weber und Jungzüchter Toni Zehnder erkoren.

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Vereina dominiert bei den Original Braunen

«Die erste Glarona war 1998», begrüsste OK-Präsident Peter Schiesser dankbar die Sponsoren am Samstagmorgen zum Apéro. 2008 fand die Glarona erstmals in Mollis statt. «2013 waren wir wieder hier und ich hoffe, dass es nicht wieder so lange geht, bis wir die nächste Glarona feiern dürfen», blickte er auf die coronabedingten Verschiebungen zurück.

Aus zwei starken OB-Abteilungen wählte dann Experte Daniel Gisler Vereina von Rudolf Laager-Forrer, Mollis, zur OB-Champion. Esti von Hans-Rudolf Schuler-Altmann, Matt, dominierte die Abteilung der jüngeren Original Braunen. Vereina holte zudem die Titel Miss Genetik, Schöneuter sowie den «More than Milk Award» bei den Original Braunen.

Grosser Jubel bei Philipp Zweifel

Weitere sechs Abteilungen sowie die Dauerleistungskühe wurde gerichtet, bevor die Miss Genetik Lorena von Andreas Stucki, Oberurnen, den Ring einnahm. Den Titel Schöneuter Ältere gewann Gladiator Luesti von Martin Hauser, Näfels.

Anmutig schritten dann die Abteilungssiegerinnen zur mystischen Musik durch erzeugten Nebel in den Ring.

«Wir dürfen hier Braunviehkühe bester Qualität ideal in Szene gesetzt bewundern. Man sieht, dass den Glarnern ihre Kühe wichtig sind.»

Ringrichter Daniel Gisler zu den Finalistinnen der Champion-Wahl

Gisler gratulierte allen Züchter(innen) zur Teilnahme und dem damit auf sich genommenen Aufwand. Mit den verbleibenden fünf Tieren im Ring ermuntert er das Publikum mitzumachen und den schönsten Glarner Kühen Standing Ovations zu geben. Der Jubel bei Züchter Philipp Zweifel aus Linthal und seiner Crew war gross, als Gisler Phil-Tochter Peggy-Sue antippte und ihr somit den Titel Miss Glarona 2023 verlieh.

Zigerschlitz-Gaudi 2.0

Die im Stall stets bestens versorgten 160 Kühe und 50 Rinder traten nach und nach grösstenteils ihre Heimreise an. Zur grossen Zigerschlitz-Gaudi 2.0 trafen sich später die engagierten Glarner Züchter(innen) wieder im Zelt, um mit zahlreichen weiteren Besucher(innen), dem Ländlertrio Hess-Rusch-Hegner sowie den Draufgängern bis in die Morgenstunden zu feiern.

Am Sonntag zog es ein breites Publikum auch aus der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung an die Glarona. Die Glarner Landfrauen sorgten mit einem schmackhaften Brunch fürs Wohlergehen, während es im Ring etwas ganz Besonderes zu sehen gab. Zehn Bauernfamilien lebten ihren Berufsstolz, indem sie die Kleinsten liebevoll geschmückt am Kälberwettbewerb teilnehmen liessen. Allein der Auftritt der Kinder mit ihren Lieblingskälber berührte das Gemüt. Dazu stellten sie sich auch professionell einstudiert vor und trafen nicht wenigen Zuschauern mit ihrer gezeigten Liebe zu den Tieren mitten ins Herz.

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Die Jury, bestehend aus den Ehrendamen Braunviehkönigin Alessia Sonderegger und Luzia Bieri, hatte somit eine schwierige Aufgabe. Sie entschieden sich für die Geschwister Schneider aus Elm als Sieger beim Kälberwettbewerb. Mit dem Lied «am liäbstä wär ich Buur» von Franz Arnold berührten sie das Publikum.

Neela wird Ziegen-Miss

Auch die Glarner Kleinviehzüchter zeigten voller Freude ihre Schafe, welche durch Experte Roland Tschudi nach Rasse vorgestellt wurden. Ziegenexperte Peter Friedauer erkor aus den 47 aufgeführten Ziegen dann die Toggenburger Ziege Neela von Toni Furrer, Haslen, zur Miss Glarona.

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Im Stall bei den vielen anderen Tieren stand schon seit Freitag ein berühmter Gast: der ESAF-Muni 2023. Seinen Auftritt im Ring legte er zusammen mit seinem Besitzer Albert Horner souverän hin. Dabei wurden den Anwesenden von Andi Walser von Braunvieh Schweiz interessante Daten zum imposanten Tier vermittelt. 

Im Anschluss durfte Walser eine top herausgeputzte Zuchtfamilie der Stammkuh Diana von Familie Hans Stüssi, Riedern präsentieren und bewerten.

«Man sieht, dass die Familien mit Leidenschaft die Braunviehzucht betreiben.»

Andi Walser, Braunvieh Schweiz, zu den präsentierten Zuchtfamilien

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Im Weiteren bot die erstklassige Braunviehschau auch Platz für die beiden 100'000er-Kühe Lisi von Siegfried Fischli, Näfels, und Gisela von Ernst Schmid-Egli, Bilten. Auch ihnen gebührte für ihre bisher erbrachten Lebensleistungen grosser Applaus aus dem Zuschauerreihen. Zum ganzen Event präsentierte sich zum Schluss ein letztes Bild im Ring: Mit gemeinsamem Läuten ihrer erhaltenen Glocken liessen die Aussteller(innen) die Glarona 2023 gebührend ausklingen.

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