Volles Haus an der Delegiertenversammlung des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbands (EFZV) am Samstag in Arni. Galt es doch zwei neue Viehschauexperten zuhanden von Swissherdbook zu nominieren. Zur Wahl stellten sich Thomas Schenk, Eggiwil, Beat Oberli, Süderen und Reto Beer, Landiswil. Gewählt von den 181 Delegierten wurden schlussendlich Reto Beer und Beat Oberli. Sie ersetzen damit Hanspeter Bieri und Hansueli Bütschi, welche wegen Amtszeitbeschränkung, letzten Herbst von der Schaukommission verabschiedet wurden.

Bestätigt im Vorstand

Im Vorstand bestätigt wurde Beat Stalder für vier weitere Jahre als Kassier. Den Wahlvorschlag in die Rassenkommission Simmental, zuhanden der DV vom Bernischen Fleckviehzuchtverband, stellt sich Daniel Blum aus Konolfingen als Vertreter aus dem Emmental zur Verfügung. Er wurde dafür einstimmig bestätigt. Hanspeter Nydegger, Hanspeter Bieri und Hansueli Bütschi wurden vom Verband verdankt und verabschiedet. Eine besondere Ehrung an der DV kam dem langjährigen Sekretär und Organisator der Zucht- und Nutzviehauktion Schüpbach Alfred Zaugg aus dem Gohl zu.

Neue Bedingungen

In seinem Jahresbericht blickte der EFZV-Präsident Ruedi Sommer auf das Jahr 2022 zurück. So konnten die Emmentaler-Züchter doch verschiedene Schauerfolge für sich verbuchen. Dabei zählte die Emmentaler-Starparade, die Bernische Eliteschau, wie auch die Zuchtfamilienschauen sicher zu den Höhepunkten. Sommer bedankte sich bei allen Züchtern, Austellern und Organisatoren. Gewisse Bedingungen für die Emmentaler Starparade, wie der Milchgehalt, wurden nach unten angepasst. Als Richter konnten Michael Teuscher SF/SI und Marc Guillaume RH/HO verpflichtet werden. Die Rinder wird André Rüegsegger aus Riggisberg klassieren.

Gute Preise

Im Weiteren freute sich Ruedi Sommer über die guten Nutzvieh- und Schlachtviehpreise, welche man 2022 realisieren konnte. Hingegen gebe es beim Milchpreis noch Luft nach oben. Die Jahresrechnung präsentierte der Kassier Beat Stalder, diese schloss mit einem Gewinn von 7666 Franken ab. Das Eigenkapital beläuft sich somit auf 79 347 Franken. Der Verband zählt neu 1214 Mitglieder -27 mit 26 506 Tieren -584. Der Mitgliederbeitrag bleibt weiterhin unverändert. Neu soll dieses Jahr die Informatik auf den neusten Stand gebracht werden. Arnold Wüthrich vom Viehzuchtverein Arni verdankte zudem  «ihre» Milchwägerin Elisabeth Aeschlimann für ihren 50-jährigen Einsatz zugunsten der Arni-Bauern.

Höhere Kosten

Markus Gerber, Präsident von Swissherdbook, überbrachte die Grüsse des Mutterhauses. Auch Swissherdbook musste einen Rückgang von 1100 Herdebuchtieren in Kauf nehmen, wie er sagt. Im Weiteren können sich Interessierte für den Richterkurs Holstein/Red Holstein anmelden. Den Auftritt der Rassen Simmental und Swiss Fleckvieh in Frankreich vom letzten Jahr, sei eine sehr gute Werbung für die Schweizer Viehzucht gewesen. Verschiedene neue Apps seien bei Swissherbook in der Umsetzung. Die Preise für Fertalys wie auch für die Milchleistungsprüfung müssten leicht nach oben angepasst werden. Auch die Kostenbeiträge für die Herdebuch-C-Tiere werden für die Züchter neu von sechs auf neun Franken angehoben.

Neues von der Schaukommission 

Helmut Matti überbrachte das Neuste aus der Schaukommission. Vorgeschlagen als neue Gruppenleiter seien Abraham Aellig und Michael Teuscher. Mit Rolf Dummermuth und Peter Tschanz erreichen auch dieses Jahr zwei Viehschauexperten die Amtszeitbeschränkung und scheiden Ende 2023 aus. Laut Matti sollen beide Sitze ersetzt werden. Christian Bürki, Präsident der Schaukommission, bedankte sich bei allen Experten und zeigte die Auffuhrzahlen vom 2022 auf. Insgesamt wurden letztes Jahr 37 721 Kühe und Stiere punktiert, was einen Rückgang von 8243 Tiere gegenüber von 2021 bedeute.

Gute Zusammenarbeit

Stefan Schumacher, Präsident vom Bernischen Fleckviehzuchtverband (BFZV) stellt fest, dass das 2022 wieder ein «normales» Jahr gewesen sei. Ein Höhepunkt sei für ihn sicher die Bernische Eliteschau und die Dauerausstellung an der BEA gewesen. Hans Jörg Rüegsegger, Präsident vom Bernischen Bauernverband, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit der Verbandsspitze. Es sei für alle sicher nicht ein einfaches Jahr gewesen. Die Abstimmungen im Jahr 2022, wie auch der Krieg in der Ukraine sei für viele oder ist für viele eine schwierige Zeit. Die Herausforderungen gehen auch dieses Jahr weiter: Notschlachtungen, Raumplanung oder die Produzentenpreise seien Themen, die den Berner Verband stark beschäftigen würden.

Spannende Jahre

Andreas Aebi, SVP-Nationalrat, gratulierte den gewählten Viehschauexperten und sagte, dass sie fortan Botschafter der Viehzucht seien. Aebi machte einen Rückblick der Auktionen Schüpbach und Burgdorf und freute sich über die guten Preisen, die dort immer wieder erzielt werden. Da Aebi wegen Amtszeitbeschränkung aus dem Nationalrat ausscheidet, bedankte er sich schon jetzt an der DV für die spannenden 16 Jahre die er als Nationalrat erleben durfte. Musikalisch wurde die ganze DV von den beiden Kinder Marlies und Samuel Wüthrich mit ihren Schwyzerörgeli unterhalten.