Eine Forschungsgruppe geht momentan der Frage nach, wie der Methanausstoss bei Rindern reduziert werden kann. Dabei untersuchten Forschende der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLFA) zusammen mit anderen Partnern aus der Branche in Österreich die Wirkung von Zitronengras im Pansen der Wiederkäuer.

Methanemissionen reduzierten sich um fast 15 %

Dafür mischten sie 100 Gramm Zitronengras pro Tier und Tag in die Futterration von Mastrindern auf einem Betrieb in Österreich und massen via Pansensensor die Veränderung des Methanausstosses.

Und tatsächlich zeigt sich das Zitronengras, welches zu den Süssgräsern gehört und bisher als Gewürz- und Heilpflanze verwendet wurde, unter Beimischung der Futterration methanreduzierend. Die Emissionen des klimaschädlichen Gases reduzierten sich im Rahmen des Versuches um fast 15 %, wie die Forschenden in einem Beitrag der SRF-Sendung «Nano» beschreiben.

Tannin im Zitronengras beeinflusst Bakterienaktivität im Pansen

Die Experten erklären sich die Reduktion in der Eigenschaft des Zitronengrases, welches hauptsächlich aus sekundären Pflanzenstoffen wie Tanninen besteht. Tannin beeinflusse die Bakterienaktivität im Pansen so, dass weniger Methan frei werde.

Problem: Regionale Verfügbarkeit

Obwohl Zitronengras als «sehr ertragreich» gilt und für den Wiederkäuer bezüglich pH-Wert im Pansen, Temperatur und Wasseraufnahme keine negative Wirkung mit sich bringt, besteht das Problem dieses Lösungsansatzes in der regionalen Verfügbarkeit des Grases. Kommerziell wird das Gras bisher vorwiegend in Indien, Sri Lanka, China, England, Afrika, Zentral- und Südamerika angebaut. Eine weitere problematische Eigenschaft ist die fehlende Frosthärte.

Alternativen böten sich mit der Zugabe von Esparsette in die Futterration. Deren Wirksamkeit wird momentan ebenfalls untersucht.