Die Holstein-Kuh sei dank ihrer effizienten Futterverwertung – sprich viel Milch aus Raufutter und damit geringen Emissionen pro kg Milch – ideal für die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln im Grasland Schweiz geeignet, ist Holstein Switzerland überzeugt. In Zukunft solle die Rasse mit dem Ziel der tierfreundlichen und umweltschonenden Versorgung einer wachsenden Bevölkerung positioniert werden. EfiQlim ist als Unterstützung der Zucht in diese Richtung gedacht.

[IMG 2]

5 Ziele für Tiergesundheit und Umwelt

EfiQlim wird als Diagnoseinstrument beschrieben, das auf fünf strategischen Zielen mit entsprechenden Indikatoren beruht:

Tierwohl: Robuste und gesunde Tiere. Indikatoren u.a. Acetonwerte, Zellzahlen, Hornlos-Gen.

Effizienz: Produktion mit möglichst wenig Ressourcen (Produktionsmittel). Indikatoren u.a. Fruchtbarkeit, Persistenz und Kreuzbeinhöhe.

Langlebigkeit: Kühe sollen lange leben und lange produzieren. Indikatoren u.a. Anzahl abgeschlossener Laktationen und Lebensleistung.

Klimaschutz: Optimale Raufutterverwertung. Indikatoren u.a. Produktion pro Lebtag und Harnstoffgehalt.

Produktqualität: Milch von höchster Qualität. Indikatoren u.a. die Proteine Beta- und Kappa-Kasein, Trockenstellen ohne Antibiotika.

Einige aufgezählten Indikatoren sind noch nicht verfügbar, etwa ein Mass für das Fettsäureprofil der Milch, Methan in der Milch, Futtereffizienz und Stress der Tiere. Die restlichen basieren auf Daten aus dem Herdebuch oder der Milchkontrolle bzw. der Züchter selbst.  

Kein Mehraufwand für Züchter(innen)

Züchter(innen) sollen selbst ihre Prioritäten unter den fünf strategischen Zielen setzen. Die vom Verband definierten Zielwerte mit einem angestrebten Herdenanteil und einer Frist je Indikator dienen überdies dazu, sich als Betrieb auf einer Skala positionieren zu können.

Holstein Switzerland betont, durch EfiQlim werde Züchterinnen und Züchtern keine zusätzliche Arbeit aufgehalst. Auch handle es sich nicht um ein Selektionsprogramm, weshalb das Zuchtprogramm gestützt auf den globalen ISET-Index «in keiner Weise beeinträchtig» werde. Der Ansatz trage aber zu einer besseren Umsetzung der Ziele einer auf nachhaltige Produktion ausgerichteten Agrarpolitik bei und orientiere sich am Handlungsfeld «Tierhaltung» der Klimastrategie des Bundes.

Erste Ziele bis 2025

Bei praktisch allen aktuell verfügbaren Indikatoren ist der Schweizer Holsteinbestand nahe an den für 2025 vorgesehenen Zielwerten in Prozent der Herde. Mit der Zeit sollen sich diese Prozentsätze aber ändern, sprich neue Ziele gesetzt werden. Festgelegt habe man die angestrebten Werte nach den SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitlich begrenzt).

Man werde regelmässig die Entwicklung des Index publizieren und jährlich über den aktuellen Stand informieren, stellt Holstein Switzerland in Aussicht.

Weitere Informationen finden Sie unter www.efiqlim.ch