Nächste Woche geht es in Appenzell Ausserrhoden mit den Herbstviehschauen los. Den Anfang macht Herisau. Die Schau findet traditionell am 21. September, am Dienstag nach dem Bettag, statt. 360 Tiere sind angemeldet, etwas weniger als in den Vorjahren, heisst es vonseiten der Veranstalter.

Züchterischer Vergleich hat gefehlt

Letztes Jahr hatte zuerst Appenzell Ausserrhoden Corona-bedingt alle Herbstviehschauen abgesagt. Etwas später folgte Appenzell Innerrhoden und sagte die einzige kantonale Schau, die Grossviehschau in Appenzell, ab. Nur im Kanton St. Gallen fanden 2020 vereinzelte Gemeindeschauen statt.

Jakob Fuster ist Präsident des Kantonalverbands Appenzellischer Viehzuchtgenossenschaften. Er sagt, bei den Bauern sei das Bedürfnis nach den Schauen gross. Nebst dem fehlenden Austausch mit Berufskollegen habe in den vergangenen zwei Jahren vor allem der züchterische Vergleich gefehlt. «An den Viehschauen sieht man, was es Neues gibt und was in Sachen Genetik gefragt ist», hebt Fuster hervor.

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Über 600 Kühe in Appenzell an der letzten Grossviehschau

Tagessiegerin Libunja mit ihrem Besitzer Dominik Sutter. (Bilder Stefanie Giger)ViehschauGrossviehschau Appenzell: Libunja holt den TagessiegMittwoch, 9. Oktober 2019 Während es in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen traditionell verschiedene kleinere und grössere Gemeindeviehschauen gibt, findet in Appenzell Innerrhoden nur eine Kantonal-Schau statt: Die Grossviehschau in Appenzell am 5. Oktober. 

Auch Jakob Fuster, der in Eggerstanden zu Hause ist, wird mit 30 Tieren teilnehmen. Er wird im Senntum, also in der Tracht und zu Fuss, nach Appenzell kommen. An der letzten Grossviehschau 2019 wurden 638 Kühe und Rinder sowie zehn Stiere auf dem Brauereiplatz in Appenzell aufgefahren und in 45 Abteilungen rangiert. Die Schau ist jeweils ein «Bauernsonntag» für die Innerrhoder Bauernfamilien.

Das Corona-Zertifikat ist ein Thema

CoronavirusBundesrat erweitert die ZertifikatspflichtMittwoch, 8. September 2021 Was die Vorfreude auf die Viehschauen etwas trübt, sind die verschärften Bestimmungen des Bundesrates im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, namentlich die Zertifikatspflicht für Anlässe in Innenräumen. Zwar finden die meisten Viehschauen draussen an der frischen Luft statt.

Aber es gibt eben auch solche, die in einer Halle stattfinden. Wie sich die jüngsten Massnahmen auf die Besucherzahlen auswirken und ob die Freude über die wieder stattfindenden Viehschauen oder der Ärger über die Zertifikatspflicht überwiegt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.