Obwohl das derzeit grassierende und für Schlagzeilen sorgende Coronavirus Vögel nicht infiziert, hatte es doch einen Einfluss auf die Pflegestation der Vogelwarte Sempach. Die Aufmerksamkeit der Bevölkerung sei unter den ungewöhnlichen Bedingungen grösser gewesen, schreibt die Vogelwarte in einer Mitteilung. Es haben sich nämlich auch aussergewöhnlich viele Personen mit Fragen zum Thema Vögel im Frühling an die Vogelwarte gewandt. 

Gut die Hälfte waren Jungvögel

Insgesamt habe man 1700 verletze, geschwächte oder verwaiste Vögel behandelt, wovon gut die Hälfte Jungvögel gewesen seien. Wenn sie nach der professionellen Pflege wieder vollständig genesen sind, werden sie wieder in die Freiheit entlassen. 

Wie im Vorjahr waren die häufigsten gefiederten Patienten Haussperlinge (Spatzen) und Amseln, gefolgt von Mauerseglern. Bei Letzteren habe es sich oft um Jungvögel gehandelt, die an heissen Sommertagen auf der Suche nach Abkühlung aus ihren Brutnischen unter Hausdächern gestützt sind. 

Viele Unfälle an Fensterscheiben

Vögel werden gemäss der Vogelwarte oft durch Zusammenstösse mit Glasscheiben oder Fahrzeugen verletzt. Kollisionen mit Fenstern gehören denn auch zu den grössten Vogelschutzproblemen im Siedlungsraum. Viele Verletzungen und Todesfälle könnten gemäss Mitteilung mit baulichen Massnahmen oder Markierungen an Fenstern verhindert werden. 

Welche Massnahmen hierzu getroffen werden können, lesen Sie hier.  

 

Vogel gefunden – was nun?

Verletzte und kranke Vögel, aber auch Jungvögel gehören in die Hände von Fachleuten. Im Zweifelsfall kann man sich telefonisch an die Vogelwarte wenden: 041 462 97 00. Die Fachpersonen können abschätzen, welche Hilfe der Vogel braucht, und auch Tipps zum Transport geben. Von einer Pflege zu Hause sei abgeraten. Die Haltung und Pflege einheimischer Vögel erfordert nämlich nicht nur Fachwissen und adäquate Haltungsbedingungen, sondern auch eine kantonale Bewilligung.

Weitere Informationen: vogelwarte.ch/pflegestation