Hans Braun aus Rothrist AG war der Förderer und Gründer der Swiss-Fleckvieh-Rasse. Er war auch der erste Präsident der IG Swiss Fleckvieh. «Ich wollte immer eine robuste Weidekuh, eine Kuh, die nicht zu gross ist und einen mittleren RH-Blutanteil vorweist», sagt er. Mit seiner Idee, eine solche Kuh zu fördern und solche Stiere zu züchten, stiess er zuerst auf tauben Ohren. Auch die KB-Stationen wollten nichts davon wissen, befürchteten, dass sie zu wenig Samen von solchen Stieren verkaufen konnten.
Die erste SF-Schau
«Wir liessen nicht locker und trotz wenig Geld haben wir die erste eigenständige Nachzuchtschau von SF-Stieren auf die Beine gestellt», weiss Hans Braun noch. In der Alten Reithalle in Thun BE wurde die erste SF-Schau durchgeführt. «Der Platz war beschränkt, die Züchter kamen zu Hunderten», erinnert sich der Züchter noch. Beim Vorführen der Tiere konnten viele Besucher die Kühe gar nicht sehen, was doch bei einigen Interessierten für Unmut sorgte.
Hans Braun war aber schon wieder einen Schritt weiter und er war Gründer des heutigen Jungkuhchampionats, welches jeweils Ende Januar in Thun BE durchgeführt wird. «Von da an hatten wir auch Swissgenetics im Boot», sagt Braun lachend. Mit den Fleckviehausstellungen in Ruswil LU konnte man zum ersten Mal der Züchterschaft aufzeigen, welche Qualitäten die SF-Rasse hat. «Mit Hansueli von Steiger, der damals als Sire Analyst bei Swissgenetics arbeitete, hatte ich einen grossen Verbündeten», so Braun.
Nicht mehr zufrieden
Hans Braun hat zudem mitgeholfen, die SF-Rasse zu dem zu machen, was sie heute ist: eine Zweinutzungsrasse, welche zu jeder Betriebsstrategie passt. Und trotzdem ist Braun mit der SF-Kuh nicht mehr zufrieden. «Die Zucht geht in eine falsche Richtung», ist er überzeugt. «Dem Exterieur wird zu viel Aufmerksamkeit geschenkt, der Fleischleistung und den Fitnesswerten hingegen zu wenig», ist er überzeugt. Er wünscht sich vermehrt Stiere aus langlebigen Kuhfamilien, Stiere, die nicht nur den hohen genomischen Zahlen genügen.
Die Betriebszahlen von Hans und Sandra Braun
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