Was einige Berner vor etwas mehr als einem Jahr an ihrer kantonalen Versammlung forderten, ist nun geschehen. Die Vizepräsidentin des Schweizerischen Freibergerverbands (SFV) hat ihre Wiederwahl nicht geschafft. Sie wurde 2013 in den Vorstand gewählt und muss nun den Hut nehmen. Es werde vom Vorstand noch juristisch abgeklärt, aber man geht derzeit davon aus, dass Chantal Pape-Juillard aus Damvant im Kanton Jura nicht mehr im Vorstand tätig sein wird. 

Kritik an verkauftem Hengst

Ein Hauptgrund, dass die namhafte Züchterin die Wiederwahl nicht schaffte, dürfte der Verkauf des Hengsts Cartoon du Padoc nach Deutschland sein. Der Hengst wurde nachträglich am Stationstest 2020 in Avenches disqualifiziert, nachdem er noch wenige Tage zuvor als Selektionssieger in Glovelier vom Platz ging. Grund: zu viel und zu hoch Weiss (wir berichteten). Der Verkauf dieses Hengsts, der in Deutschland dann in den Deckeinsatz ging, wurde der Vizepräsidentin von verschiedenen Seiten vorgeworfen.

Gründe bekannt

«Ich bedaure den Umstand sehr, dass meine Kollegin Chantal Pape-Juillard nicht mehr gewählt wurde», erklärt Christoph Haefeli, der ad interim das Amt des Präsidenten des SFV inne hat und damit durch die Delegiertenversammlung führt. «Wir wissen die Gründe alle, die dazu führten», erklärt Haefeli, will aber explizit nicht mehr dazu sagen. 

An der Versammlung wird Nationalrat Albert Rösti zum neuen Präsidenten gewählt. Christoph Haefeli und Hans Bielmann schaffen die Wiederwahl in den Vorstand. Roland Stadelmann aus dem luzernischen Wiggen, kommt neu in den Vorstand und übernimmt den Sitz von Urs Limacher.