An der Delegiertenversammlung des Verbandes Bernischer Schafzuchtorganisationen vom Samstag, den 11. Februar, in Thun BE, gab es bei der Wiederwahl von Arthur Kauer, Oberwil, Unruhe im Saal. Grosse Hoffnungen setzt der Präsident Anton Bärtschi auf die neuen Bundesräte Albert Rösti und Elisabeth Baume-Schneider. «Beide kennen die Sorgen und Probleme des ländlichen Raumes und wissen wo dem Bürger der Schuh drückt», ist Bärtschi überzeugt. Erfreulicherweise sei Rösti künftig für das Uvek zuständig. «Gerade was die ganze Grossraubtierproblematik betrifft, konnten wir in der Vergangenheit vielmals mit der Arbeit des Bafu nicht zufrieden sein», so der Präsident. Ueli Müller wurde nachträglich aus dem Vorstand verabschiedet. Müller wurde von den Delegierten zum Ehrenmitglied gewählt.
Kauer und Friedli haben Wiederwahl geschafft
Bei den Wiederwahlen der kantonalen Schauexperten stellten sich: Arthur Kauer, Oberwil und Andreas Friedli, Zäziwil.
Betreffend die Wiederwahl von Arthur Kauer kam ein Antrag von einem Delegierten an die Versammlung. Dieser fordert, dass man anstelle von Kauer, Marco Schmid als Schauexperten wählen soll. Kauer äusserte sich erstaunt über diesen Antrag. In einem Votum sagt er, wenn ich nicht mehr wiedergewählt werde, bleibe er weiterhin ein «Schäfeler». Mit 96 Ja Stimmen (65 Nein) wurde Kauer wiedergewählt. Sichtlich gerührt zeigte er sich über die Wiederwahl. Andreas Friedli, wurde andererseits einstimmig wiedergewählt.
Neuwahlen von Experten
Bei den Neuwahlen wurden folgende Schauexperten verabschiedet:
Marco Schmid, WAS, Heimberg
Andreas Hänni, SBS, Lohnstorf
Andreas Jaun, WAS, Meiringen
Dabei stellten sich fünf Kandidaten zur Wahl: Gewählt wurden: Adrian Fahrni (150 Stimmen), Emmental; Tobias Sommer (142 Stimmen, stellte sich wieder zur Wahl), BFS, Oberaargau; Michael Bärtschi (133), Emmental und Peter Christian (129), Mittelland. Obwohl der fünfte Kandidat Hanspeter Bigler, Mittelland, auch mit 87 Stimmen das absolute mehr erreichte, musste er über die Klinge springen.
Für ihre langjährige Arbeit geehrt
Ein grosser Höhepunkt der DV war sicher die Ehrung der langjährigen Zuchtbuchführer/innen: Folgende Personen konnten dabei ausgezeichnet werden:
40 Jahre
Philipp Schenk, Oberbalm
30 Jahre
Peter Röthlisberger, Hindelbank
25 Jahre
Elisabeth Jaun-Ott, Meiringen
15 Jahre
Miriam Kunz-Meyer, Oberbütschel
Urs Mühlemann, Schalunen
Claudia Steiger, Aeschi b. Spiez
10 Jahre
Astrid Bühler, Sigriswil
Beatrice Haas-Spring,
Karin Huggler, Innertkirchen
Anita Stähli, Steffisburg
Moderhinke bekämpfen
Reto Wyss vom Amt für Veterinärwesen und Berner Kantonstierarzt, setzte die Delegierten auf den neusten Stand betreffend der Moderinke-Sanierung. «Durch die Moderhinke entsteht in der Schweizer jährlich ein Schaden von 6,5 Mio. Franken», sagt Wyss. Deswegen soll ein nationales Sanierungsprogramm gestartet werden, welches fünf Jahre dauern werde. Das Ziel sei, dass Bakterium, welches die Moderhinke verursache, in den Griff zu bekommen. Ab Oktober 2024 soll mit dem Sanierungsprogramm gestartet werden. Herden, bei welchen der Moderhinke-Erreger nachgewiesen wird, werden gesperrt und müssen saniert werden. Dabei sei es wichtig, die Schafe mit einem Klauenbad, vor Neuinfektionen zu schützen. Dabei sei auch beim Zukauf von Tieren Vorsicht geboten. Schon heute könne aber jeder Schafzüchter und jede Schafzüchterin seine Schafherde freiwillig sanieren lassen.
Trächtige Schafe
Die Proviande will, analog zum Rindvieh, dem Problem von trächtigen Schafen bei den Schlachtungen entgegenwirken. «Das müssen wir unbedingt angehen», sagt Peter Schneider von der Proviande. Laut Untersuchungen von 16 000 Schlachtschafen, seien über 4% davon trächtig gewesen und erst noch im fortgeschrittenen Stadium. «Hier appelliere ich an euch, passt auf, das wollen wir nicht, dass will weder der Konsument noch die Konsumentin», so Schneider.
Der Verband
Der Verband der Berner Schafzuchtorganisationen vertritt als Dachorganisation die Interessen der drei regionalen Unterverbänden Oberland, Emmental und Berner Jura sowie aller 78 lokalen Bernischen Schafzuchtgenossenschaften/-vereine und Einzelmitglieder mit einer Anzahl von zirka 10 000 Herdebuchtieren.