Viele verstehen unter Schauvorbereitung nur den letzten Schliff, das sogenannte Kuhstyling, das spezialisierte «Fitter» oder «Styler» an grösseren Schauen ausführen. Das ist allerdings nur an den grösseren überregionalen oder nationalen Ausstellungen an der Tagesordnung und hier nicht unser Thema. Denn auch ohne dieses Styling können und sollen wir unser Rindvieh gezielt auf spezielle Anlässe vorbereiten – und es ist durchaus sinnvoll, das zu tun.

Lohnt sich für Handel und Schauen

Aber auch neben den Gemeinde-, Bestände-, Regional- oder Kantonalschauen ist eine gezielte Vorbereitung unserer Tiere auch für den Verkauf an Auktionen oder sogar den Handel ab Hof eine gute Investition. Doch welche wichtigen Aspekte beinhaltet eine gezielte Vorbereitung der Tiere?

Gesundheit von Euter und Klauen: Wenn wir selbst nur schon kleine Wehwehchen haben wie Schnupfen oder einen leicht verstauchten Fuss, sind unsere Ausstrahlung und Überzeugungskraft meist schon etwas verringert. Gleich ist es mit unseren Tieren. Wenn wir sie am Tag X zum Verkauf oder auf der Schau präsentieren wollen, müssen sie fit sein. Das bedeutet, dass wir uns beispielsweise um die Euter- oder Klauengesundheit nicht erst ein paar Tage zuvor kümmern.

Waschen und Scheren: Das Waschen der Kühe vor der Auktion und zumindest ein teilweises Scheren zum Beispiel des Euters oder Wegscheren der überlangen, zottigen Alphaare hat schon manche Kuh oder manches Rind für den Verkauf in ein vorteilhafteres Licht gestellt. Auch hier lässt sich durchaus der Vergleich mit einem Älpler im Herbst ziehen, der sich vor oder nach dem Coiffeur einem wichtigen Vorstellungsgespräch stellt.

Vorführen und Präsentation: Sei es auf dem Hofplatz vor dem Händler oder an der Auktion und Schau vor Publikum, Tiere, die sich schlecht vorführen lassen, weil sie nicht an die Halfter gewohnt sind, präsentieren schlecht. Ein paar Mal üben und über eine gewisse Zeit ans Halfter gewöhnen, damit sie schön laufen, kann schnell mal ein, zwei Hunderter wert sein oder auch ein, zwei Ränge nach vorne helfen.

Fütterung und Nährzustand: Schon ein paar Wochen vor dem geplanten Schau- oder Verkaufsdatum schaut man sich die ausgewählten Tiere genauer an. Für eine optimale Präsentation sollten die Tiere nicht zu fett oder zu mager sein und allgemein ein gutes, fittes Erscheinungsbild aufweisen. Mit gezielter Fütterung von zum Beispiel mehr oder weniger Energie und genügend rohfaserreichem Futter erstrahlen etwa etwas magere Alpkühe in wenigen Wochen wieder in neuem «Glanz».

Recht einfach umsetzbar für den Züchter

All diese Vorbereitungsarbeiten geben ein wenig Aufwand, aber sind durch den Züchter recht einfach umzusetzen, ohne dass man dafür gleich ein ganzes Schauteam engagieren muss.