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OK-Präsident Hans-Peter Bigler ist am Telefon noch etwas heiser, doch er ist voller Stolz und Zufriedenheit, als er auf die Jubiläumsschau zurückblickt: «All meine schlaflosen Nächte haben sich gelohnt und sind vergessen nach dem schönen Fest, das wir erleben durften». Es war ein Mammut-, oder besser, Kuhprojekt, das sich die Schwarzenburger Viehzüchter vorgenommen hatten. Und sie zogen es durch, stellten trotz aller Unsicherheiten im Vorfeld die wohl grösste Jubiläumsschau der Viehzuchtgeschichte auf die Beine. 600 Kühe standen am vergangenen Samstag auf dem Schauplatz, jede einzelne gepflegt, herausgeputzt und bereit für den grossen Tag.

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Unsicherheit bis zuletzt

Eigentlich sollte der Viehzuchtverein Schwarzenburg bereits im vergangenen Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern. Doch daraus wurde wegen Corona nichts. Auch in diesem Jahr stand das Fest bis zuletzt unter einem unsicheren Stern. Kurz vor dem Fest kam dann die Zertifikatspflicht und machte in der Festwirtschaft ein paar Anpassungen nötig. Ansonsten konnte dem Fest nichts im Wege stehen. Auf dem riesigen Festplatz und zwischen den langen Kuhreihen verteilten sich die Besucher, so dass alle den nötigen Abstand einhalten konnten. Und die gute Laune liess sich keiner trüben. Petrus half mit und bescherte herrliches Wetter, so dass es am Nachmittag unter dem einen oder anderen Kühermutz beachtlich warm wurde. Spätestens als die Kinder mit ihren Kälbern durch den Schauring zogen, wurde dieser zum Publikumsmagneten. Und sie konnten gleich dort stehen bleiben, denn im Anschluss wurden die Missen und Leistungskühe ausgezeichnet. Keine einfache Aufgabe bei der Qualität der gezeigten Kühe. Ausserdem durfte jede Züchterfamilie nur einmal bedacht werden, so dass die Experten gefordert waren.

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Ein friedliches Fest

Die Schaukommission hatte angesichts der angemeldeten Kühe gleich zehn Experten nach Schwarzenburg entsandt. An ihrer Spitze Präsident Christian Aegerter, der auch zum Abschluss seiner Karriere ob der Qualität der Tiere und dem eindrücklichen Schauplatz ins Staunen und Schwärmen geriet. Da fiel es nicht schwer, die hohen Punktzahlen zu zücken und dank der guten Organisation und speditivem Punktieren waren die Missen sogar zeitiger gewählt als es der Zeitplan vorsah. So blieb den Züchtern Zeit, um in Ruhe ihre Tiere zu schmücken, einen gemütlichen Schwatz und die friedliche Feststimmung zu geniessen.

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Abzug durchs Dorf

Auch den Besuchern blieb nach der Krönung der Missen genug Zeit, um etwa die Aufreihung der rund 500 Glocken und Treicheln zu bewundern. Doch die Reihen lichteten sich am riesigen Glockengestell und bald standen die ersten Herden bereit für den Zug durchs Dorf. Auch hier hatte das OK vorgesorgt, zogen doch die meisten Herden über die Hauptverkehrsachse. So fuhr vor jeder Herde ein Polizeiauto und sorgte für eine freie Strasse. Und es dauerte, bis alle 42 Züchterfamilien ihre Kühe wieder im Stall hatten. Zahlreich stand die Dorfbevölkerung von jung bis alt am Strassenrand, huldigte ihren Viehzüchtern und genoss das Spektakel. Glück und Stolz überwogen die Müdigkeit nach dem langen Tag sichtlich. Und am Abend wartete noch die Festwirtschaft. Vergessen waren spätestens dann die Strapazen der Planung, der Unsicherheit und der Vorbereitungen.

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