Chicorée kennt man vor allem aus dem Gemüsebau. Aber auch Rinder scheinen die leicht bitteren Salatköpfe zu schätzen, wie ein Beitrag von Agroscope bei Agrarforschung Schweiz zeigt. Zwei Herden mit je drei Angus- und drei Limousin-Ochsen setzen die Forschenden entweder reines Englisches Raigras oder eine Mischung aus Raigras, Klee und Chicorée vor. Beide Fütterungsvarianten wurden sowohl auf der Weide als auch im Stall getestet.
Mehr gefressen und schneller zugelegt
Die Resultate sprechen für die Mischung:
- Im Durchschnitt verzehrten die Ochsen im Stall deutlich mehr TS pro Tag mehr von dem Mischfutter als Gras allein (etwa 9,23 Kilogramm TS/Tag im Vergleich zu rund 8,84 Kilo).
- Auch auf der Weide zeigte sich dieser Trend deutlich, im Stall wurde aber generell mehr gefressen als draussen.
- Die Rasse hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse, obwohl die Angus-Ochsen bei der Stallfütterung im Durchschnitt 0,64 Kilogramm TS pro Tag mehr frassen.
- Der geschätzte tägliche Zuwachs lag bei 909 Gramm pro Tag (Mischung) bzw. 821 Gramm pro Tag (nur Gras).
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In verschiedenen Versuchszyklen à je zwei Wochen wurden in einem System mit Mähen und Beweidung die beiden Fütterungen verglichen. (Bild Agrocsope / Aragon A.)
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Chicoreé macht offenbar Appetit auf mehr. (Tabelle Agrosoope)
Wegen der zahlreichen Vorteile der Mischung von Futterpflanzenarten sollte die Suche nach einer optimalen botanischen Zusammensetzung von Grasland fortgesetzt werden, schliessen die Forschenden.
Interessanter Nährwert
Agroscope beschreibt Chicorée als eine Pflanzenart, die resistent gegen Trockenheit sowie gut an die Bedingungen der Beweidung angepasst ist und sowohl einen guten Nährwert hat als auch gern verzehrt wird. Somit passt der Salat gut in graslandbasierte Fütterungssysteme, die den Beitrag der Rinderhaltung zur Klimaerwärmung reduzieren und gleichzeitig das Tierwohl wahren können, so Agroscope.