Uetwilen Boden ist ein knappes Gut und gutes Landwirtschaftsland wird immer rarer. Die Zukunft liegt in fruchtbaren Böden, die ein Stück weit resilient gegen Klimaeinflüsse sind. Das hat die VTL-Kommission «Zukunft Landwirtschaft» erkannt und organisiert jährlich einen Herbstbodentag.

Träge Böden verbessern

In diesem Jahr fand der Anlass auf dem Betrieb von Toni Seeholzer in Uetwilen TG statt. Er bewirtschaftet viehlos ca. 65 ha, davon sind 7 ha Beeren unter Hagelnetz und Insektenschutz. Seine Böden haben einen tiefen Humusanteil, einen eher hohen ph-Gehalt, sind träge, schwer und erwärmen sich im Frühling nur langsam. Seeholzers Ziel ist es, Bodenlebewesen zu fördern und die Bodenaktivität zu erhöhen. Dafür setzt er auf flache Bodenbearbeitung und Gründüngungen.

Er führte die Teilnehmer zusammen mit Daniel Fröhlich vom Arenenberg zum Polenta-Mais. Als Vorkultur setzte er die Gründüngungsmischungen Tempo-Fix und Legu-Fix ein. Sein Standardverfahren ist der Einsatz von Schälpflug und Kreiselegge für die Saatbettbereitung, dann folgen Säen und Walzen sowie zwei Hackdurchgänge. Seeholzers Methode hat sich bewährt – dies auch im Vergleich zu anderen Bodenbearbeitungsverfahren, die er zusammen mit dem Arenenberg mit Streifenversuchen angelegt hatte.

Betriebsspiegel

Toni Seeholzer

Ort: Uetwilen TG
LN: 64 ha
Kulturen: Braugerste, Getreide, Lein, Polentamais, Raps, Beeren

Guter Auflauf und Beikräuter

«Mit Schälpflug und Egge klappte der Auflauf am besten und zwischen den Reihen sind weniger Beikräuter zu sehen», sagte Toni Seeholzer. Zudem ist das Verfahren günstiger als der Pflug oder der Einsatz einer Schälfräse. Daniel Fröhlich vom Arenenberg hatte für den Verfahrensvergleich die Kosten berechnet (siehe Tabelle). Dabei verwies er auf den Produktionssystembeitrag «Schonende Bodenbearbeitung im Ackerbau». Dieser beträgt Fr. 250.-/ha und gilt auch für den Schälpflug, sofern maximal 10 cm tief gepflügt und herbizidlos gearbeitet wird. Das macht Seeholzer.

Auch verzichtet er auf Insektizide und Fungizide, da er seinen Betrieb nach IP-Suisse-Richtlinien führt. Die Unkraut-Kontrolle erfolgte mit zwei Durchgängen eines kameragesteuerten Hackgerätes. «Das ist die Zukunft, allerdings – so scheint mir – wird der Erfolg durch viele Faktoren beeinflusst», fügt er an.

Der Trockenertrag für Polenta-Mais beträgt 70 bis 90 dt/ha. Bei 14 % Feuchtigkeit beträgt der Preis ca. Fr. 53,25/dt plus die IP-Suisse-Prämie. Abnehmerin ist die Lütolf AG in St. Margrethen SG.

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