Bei der Maissaat kann ohne Ertragseinbusse auf mineralischen Phosphor verzichtet werden. Dies legen zumindest erste Erfahrungen eines Feldversuchs im Jahr 2020 auf dem Gutsbetrieb des BBZN Hohenrain nahe. Dario Principi erläuterte die Resultate am Abend des 23. Juni 2021. Sie sind nicht zuletzt für die Landwirte im Einzugsgebiet der Mittellandseen von Interesse, wo der Einsatz von P-Düngern praktisch verboten ist. An der Flurbegehung wurden ferner herbizidlose Anbauverfahren und der Schutz vor Krähenfrass thematisiert und an weiteren Posten An- und Übersaaten sowie das Güllemanagement diskutiert.

Versuch wird wiederholt

Für schlüssige Aussagen sei es noch zu früh, relativierte Principi das Ergebnis. «2020 war ein sehr gutes Maisjahr ohne ausgeprägte Sommertrockenheit.» Der Versuch wird denn auch 2021 und 2022 wiederholt. Der abgeschlossene Streifenversuch beinhaltete zwei Verfahren und drei Wiederholungen: Auf der Standardparzelle wurden je 30 kg/ha Phosphor und Stickstoff eingesetzt, bei der Kontrollparzelle lediglich die gleiche Menge Stickstoff. Im Standardverfahren mit Phosphorzugabe resultierte zwar eine deutlich bessere Jugendentwicklung (99,9 gegenüber 79,3 Pflanzengewicht im DC 17).

Bei der Ernte hingegen war der Ertrag ausgeglichen, mit 242,1 dt TS/ha (gegenüber 239,4) lag er bei der phosphorfreien Parzelle minim höher. Dieses Jahr erfolgte die Ansaat einen Monat später, und die Differenz beim Frischgewicht beträgt lediglich 17 statt 24 Prozent.

Mechanisch statt Herbizide

Als Alternative zu Herbiziden bietet sich im Maisfeld die mechanische Unkrautregulierung an. Die Bodenbearbeitung schafft die Grundlage dafür: Empfehlenswert ist laut Principi ein gleichmässiges und feines Saatbeet mit ausreichender Saattiefe für eine gute Verwurzelung. Eine eher späte Saat begünstigt zudem ein rasches Auflaufen. Mechanische Geräte kommen im 3- bis 8-Blatt-Stadium zum Einsatz, also zu einem empfindlichen Wachstumszeitpunkt. Die Methode erfordert ein mehrmaliges Befahren und ist wetterabhängig. Vorteile weist sie hingegen bezüglich Mineralisierung, Wasserhaushalt und Einarbeiten des Düngers auf.

 

Krähenfrass bekämpfen

Mit dem Ersatz des Beizmittels Mesurol durch das weniger wirksame Korit sei bei der Bekämpfung von Krähenfrass eine neue Ausgangslage entstanden, erklärte Mario Kurmann. Präventive Massnahmen können dazu beitragen, die Vögel nicht aufs Feld zu locken: eine rund zweitägige Frist zwischen Bodenbearbeitung und Saat, sauberes Arbeiten (keine Maiskörner auf der Oberfläche) und ein rasches Auflaufen der Pflanzen (Bodentemperatur und Saattiefe beachten). Zur direkten Abwehr kommen akustische und optische Vergrämungsmethoden in Frage. Einzeln sind sie allerdings nur bedingt und kurz wirksam. «Wichtig sind das Timing und ein ständiges Abwechseln und Kombinieren von Massnahmen», betonte Kurmann. Bei Abschüssen gilt es die Schonzeiten der Krähenarten zu beachten.