Rund 30 Personen nahmen am 30. April 2022 den lehrreichen und malerischen Rundgang zu den blühenden Obstbäumen in Gommiswald unter die Füsse. An verschiedenen Posten des Obstwegs erklärten Fachleute, was es alles braucht, bis aus einem Apfelkern ein qualitativ hochwertiger Apfelbaum oder aus einer Blüte ein genussreifer Apfel entsteht. Mit Richard Hollenstein hatten sich die Verantwortlichen nicht nur einen Referenten mit ausgesprochenem Know-how für den Anlass an die Seite geholt, sondern auch einen guten Vermittler der Materie.

Pflege vom ersten Tag an

Richard Hollenstein erklärte beispielsweise, wie die Veredlung von Apfelbäumen von statten geht, wie der Stammschutz vor Wildverbiss schützt und wie beim Jungbaum der Erziehungsschnitt gesetzt wird. Auch die Züchtung neuer Sorten und die Herausforderung bei der Markteinführung wurden thematisiert. Der Bogen spannte sich bis zur Geschichte des Obstbaus. Der Experte blendet zurück in die Jahr 1887 und 1932 in welchen das sogenannte «Schnapselend» schliesslich dazu führt, dass ein strenges Alkoholgesetz eingeführt wurde.

Stärkung mit Apfelprodukten

An einem anderen Posten informierte Norbert Ricklin wie er als Mäusefänger gegen Schermäuse vorgeht. Diese könnten gerade auch bei Obstbäumen beachtliche Frassschäden anrichten. Ricklin zeigte seine Ringlifallen und seinen Muuser-Chnecht mit denen die vermehrungsfreudigen Tiere effizient gefangen werden können.

Im Rundgang inbegriffen war auch ein Pausenhalt auf dem Hof von Armin und Monika Betschart. Hier zeigten die Honigbienen ihren sprichtwörtlichen Fleiss und machten sich in Richtung der in Blüte stehenden Obstbäume. Mit dem Wissen um so viele sich ergänzende Schritte und um den tatkräftigen Einsatz von Mensch und Tier schätzten die Rundgang-Teilnehmenden das Apfelkuchenbuffet und den Süssmost umso mehr.

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Es kreucht und fleucht in den Obstanlagen

Bruno Eichmann erzählte etwas über die Gartenrotschwänze, welche sich im Obstgarten sehr wohl fühlen. Präsentiert wurden auch von Schülerinnen und Schülern gefertigte Nistkästen, die den selten gewordenen Singvögeln ein neues Zuhause bieten.

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Beim Schützenhaus zeigte Martin Jud auf, dass es nicht nur an den rekultivierten und renaturierten ehemaligen Kiesabbau-Standorten kreucht und fleucht. Auch in den Tümpeln und sogenannten Wanderbiotopen in den Kiesgruppen gibt es Leben. Insbesondere Pionierarten und selten gewordene Arten wie Gelbbauchunken oder Plattbauchlibellen lassen sich in den für den Mensch unwirtlich erscheinenden Arealen nieder.