Die Zuckerrüben leiden unter der Hitze, präsentieren sich aber erfreulich widerstandfähig. Nach dem nassen Jahr 2021 ist der Sommer 2022 das pure Gegenteil. Seit Wochen warten die meisten Regionen auf einen ausgiebigen Landregen. Die Rüben ertragen für gewöhnlich diese Hitze mässig und lassen deshalb relativ rasch die Blätter hängen. Dies muss aber nichts Schlimmes heissen, denn das Ablegen der Blätter wird gemacht, damit die Rüben nicht unnötig durch Verdunstung Wasser verlieren. Durch das Schliessen der Blattöffnungen sinkt der Wasserdruck im Laub und die Blätter beginnen zu lampen.
Kein komplettes Abliegen ist ein gutes Zeichen
Dieses Phänomen ist seit Wochen, je nach Region mehr oder weniger, zu beobachten. Vielerorts sind vor allem Kiesstellen markant ersichtlich. Das Lampen der Rüben ist kein schöner Anblick, dennoch ist es erfreulich, dass es keine Felder oder Regionen gibt (vorwiegend im Osten), die komplett abliegen.
Hitze hat auch ihre Vorteile
Die Cercospora-Blattflecken sind nur sehr selten anzutreffen. Die extreme Hitze hat die Entwicklung gebremst. Dennoch muss dort, wo bereits behandelt wurde, daran gedacht werden, die Behandlung nach drei bis vier Wochen zu wiederholen. Sorten mit einer höheren Toleranz können beim aktuellen Druck auch problemlos erst nach vier bis fünf Wochen behandelt werden. Wichtig bei einer Behandlung ist, dass die Rüben aufrecht stehen und vital sind. Dies könnte allenfalls nach einem Niederschlag der Fall sein – es ist zu hoffen, dass dieser bald kommt.
Bezüglich Vergilbung sieht es aktuell erfreulich aus. Es ist praktisch nirgends in der Schweiz ein grösseres Auftreten zu beobachten. Dies kann leider bezüglich SBR nicht behauptet werden. Die Ertragserhebung vom Dienstag im Westen und im Mittelland hat diesbezüglich erste Befunde ergeben.