Allein in den letzten drei Jahren wurden knapp 90 ha Brachen und Säume dank den Bemühungen von Landwirt(innen) im Kanton Luzern angesät. Das ist erfreulich für die Biodiversität, die stark unter Druck steht und weiterhin abnimmt. Aber was bringen diese Acker-Biodiversitätsförderflächen (BFF) eigentlich? Extensivwiesen und andere BFF gibt es doch schon genug. Wieso sollte man wertvolles fruchtbares Ackerland, worauf unser Essen produziert wird, für eine Brache «verschwenden»?

Funktionierende Biodiversität ist wichtig

Obwohl eine Brache – zumindest beim ersten Eindruck – direkt mit der Nahrungsmittelproduktion konkurriert, lässt sich Biodiversität und Produktion bei genauerem Hinschauen nicht trennen, aufgrund der sogenannten Ökosystemleistungen. Damit werden vielfältige, für den Menschen nützliche und lebensnotwendige Funktionen einer funktionierenden Biodiversität und Umwelt zusammengefasst. Direkt für die Landwirtschaft ist eine funktionierende Biodiversität etwa wichtig für die Bodenfruchtbarkeit (Insektenlarven helfen, Hofdünger pflanzenverfügbar zu machen) oder die Ertragsstabilität (Hummeln ersetzen Honigbienen bei kaltem Wetter). Die zukünftige Nahrungsmittelproduktion hängt also von einer funktionierenden Biodiversität ab.

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Unter den vielen Tieren in der Schweiz spielen die Insekten aufgrund ihrer enormen Vielfalt und riesiger Biomasse eine wichtige Rolle für die Ökosystemleistungen. Viele davon haben ihren Lebensraum im extensiven Ackerland. Wieso können diese Insekten aber nicht auf andere BFF ausweichen? Aufgrund spezifischer Anpassungen an ihre Futter- und Nektarpflanzen sind viele Insekten stark von genau diesen Pflanzenarten abhängig. Somit bringt die schönste Blumenwiese oder Hecke vielen auf Brachearten spezialisierten Insekten wenig, weil sie darin ihre Futter- oder Nektarpflanze nicht wiederfinden. Die meisten Wildpflanzen können nämlich nur entweder in einer Brache oder in einer Blumenwiese wachsen, da die zwei Lebensräume durch die Wachstumsbedingungen grundverschieden sind. Das heisst also, für das Vermeiden von Biodiversitätsverlust und die Erhaltung der Ökosystemleistungen braucht es alle Lebensräume (z. B. Extensivwiesen, Hecken und Brachen).

Viele Landwirte haben in den letzten Jahren im Ackerland Brachen angelegt. Um diese Leistungen zu honorieren und für die Gesellschaft sichtbar zu machen, findet diesen Sommer deshalb ein Brachenwettbewerb statt, organisiert durch das BBZN.

Anmeldung (bis 27. Mai), Teilnahmebedingungen, Organisation und Preise